Ich würde sogar weiter gehen und behaupten, dass die alte Aristokratie durch die Bindung an ihre angestammten Gebiete ein natürliches Interesse daran hatte die Ländereien zu pflegen. Gepflegte Parkanlagen und Gartenkunst gehörten zum guten Ton, man verbrachte dort viel Zeit und empfing Gäste. Es ist daher kein Zufall, dass manche Aristokraten ein grosses Interesse an Naturkunde hatten wie z.B. eben ein Alexander von Humboldt. Auch Naturschutz ist eigentlich eine aristokratische Idee, die sich einst darauf bezog gewisse (Jagd)gebiete in ihrer ursprünglichen Form zu erhalten.
Durch die Industrialisierung und durch die Entstehung von Industriellendynastien änderte sich das, da die Grossindustrie schon von Anfang an im Konflikt mit der Umwelt stand. Schmutzige Luft und vergiftete Gewässer und Böden waren schon vor über 120 Jahren ein immanentes Problem an Industriestandorten, was immer nur dann ernst genommen wurde, wenn daraus eine veritable Umweltkatastrophe wurde, die zu sozialen Unruhen führte. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, denn nach wie vor basiert die gesamte Industrie auf Raubbau und Umweltzerstörung und man behindert auch noch mit allen Mitteln einen möglichen Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft.