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  • HerrMeLin

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2001

Re: Wer sind die Linken?

franz (12) schrieb am 25.09.2021 22:24:

Die LInken bilden offenbar ein ganzes Spektrum an Zielen und Strategien.

..., genauso wie die Rechten, und überhaupt bilden praktisch alle Parteien "offenbar ein ganzes Spektrum an Zielen und Strategien". Das ist also kein Alleinstellungsmerkmal, das nur die Linken betrifft. Die zentrale Frage ist eigentlich eher, welche Parteien dem Humanismus am förderlichsten sind. "Gute" Ziele haben sie alle, jedoch hat sich gezeigt, dass die rechten Regierungen allesamt einer reichen Minderheit zugewandt sind, diese umfassend fördern, um nach ihrer politischen Karriere daran zu partizipieren und fette Einkommen einzustreichen.

Ich bin davon überzeugt, dass in eine echten revolutionären Situation jene linken Kräfte an die Macht kommen werden, die die Eigentumsfrage (Privateigentum an Produktionsmitteln) als die zentrale Frage stellen werden. Dazu gibt es keine Alternative.

"Keine Alternative" hatten wir nun lange genug. Privateigentum ist gut. Es ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit, ab wann zu viel Ungleichheit als ungerecht empfunden wird. Die Politik muss einen angemessenen "Deckel" auf die Eigentumsakkumulation legen, damit Wohlstand breiter verteilt wird.

Beispiel: Die Nachfrage nach Megayachten zieht an. Werften bereiten sich auf einen Boom vor (<https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Papenburger-Meyer-Werft-baut-kuenftig-auch-Luxusjachten,meyerwerft1608.html>). Neben dem üblichen "Greenwashing", das diesen unangemessenen Luxus verteidigt, wird immer mit Erhalt von Arbeitsplätzen argumentiert. Die Frage, die sich mir immer stellt, wenn solch überbordender Luxus für einige wenige produziert wird ist: Wer profitiert wirklich? Sind es tatsächlich die Arbeiter? Profitiert das Klima? Oder sind Megayachten, die lange Zeit, elektrisch und aufgrund der Technisierung ohne Personal auf den Weltmeeren schippern können, ohne einen Hafen anlaufen zu müssen, nicht in Wirklichkeit "Archen Noahs" für eine ultra-reiche Kaste, die sich so ihr überleben sichern wird?

44 Gäste. 450 Jobs fallen trotzdem weg. Und das alles nur, um einem Reichen das Geld wieder abzuringen, dass er sich unangemessen angeeignet hat.

Besser wäre gewesen, (linkere) Regierungen hätten einen solchen Reichtum nicht zugelassen und durch rechtzeitiges Gegen-"steuern" den Arbeitern mehr Geld gegeben. Die wären dadurch unabhängiger geworden, hätten Hausboote bezahlen können - die auch hätten gebaut werden müssen -, um den steigenden Meeresspiegeln zu entkommen.

Das ist nur ein Beispiel, es gibt viele, z.B. ist erwiesen, dass mehr Wohlstand zu weniger Kindern führt, wenn Kinder nicht mehr zur Absicherung des Lebensalters zwingend erforderlich sind.

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