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  • ollid

mehr als 1000 Beiträge seit 27.10.2000

Re: Verdreifachter Vermögensanteil von 7 auf 22 Prozent

Wie sieht die ökonomische und soziale Abkopplung der oberen Klasse konkret aus? Im Zeitraum zwischen 1978 und 2012, also vor Corona, entwickeln sich Vermögen und Zukunftschancen zwischen oben und unten bereits extrem ungleich: Der Wohlstand der oberen globalen Schicht, die nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, verdreifacht sich von 7 auf 22 Prozent.

Die Veränderung des Vermögensanteils relativiert sich, wenn man die Änderung der Weltbevölkerung im gleichen Zeitrahmen einbezieht. Sie stieg von 4,3 auf 7 Milliarden an. Und vermehrt haben sich fast ausschließlich die Menschen ohne Besitz. Wodurch sich schon eine deutliche Verschiebung des Wohlstandsanteils ergibt, ohne das die Wohlhabenden irgend einem Armen irgendetwas genommen haben.

Hinzu kommt das durch diesen Bevölkerungsanstieg, und das Gesetz von Angebot und Nachfrage, die Werte von endlichen Gütern, wie z.B. Grund und Boden, deutlich gestiegen sind. Ohne eine Vergesellschaftung des Bodens profitieren immer eher die Besitzenden vom Bevölkerungswachstum. Die Umverteilung des Bodens bedeutet aber nicht automatisch mehr Wohlstand für Arme, wie man an einigen fehlgeschlagenen Versuchen sehen kann.

Ein weiterer gewaltiger Anteil am Anstieg sind Vermögenswerte, wie Kunstwerke, die nur unter Reichen gehandelt werden, und im Vergleich eher Zahlenspiele als eine reale Änderung der Vermögensverteilung sind.
Insofern ist die globale Kaste der Reichen tatsächlich abgekoppelt.

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