Aus der Financial Times:
"Verunsicherte Anleger gieren nach Goldbarren
von Bernd Mikosch und Tobias Bayer
Gold ist in diesen turbulenten Zeiten an den Finanzmärkten wieder als
Krisenwährung gefragt. In den vergangenen Tagen mussten Anleger in
den Filialen des Münchner Edelmetallhändlers Pro Aurum bis zu eine
halbe Stunde Schlange stehen, um sich mit Goldmünzen oder -barren
einzudecken.
Pro Aurum muss derzeit bis zu zwei Wochen auf Lieferungen warten,
weil Produzenten wie Heraeus aus Hanau nicht mehr mit der Produktion
hinterherkommen. "Uns werden buchstäblich die Regale leergekauft",
sagt Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, Leiter Marketing und Sales bei der
Heraeus Metallgesellschaft. Die Herstellungskapazitäten seien derzeit
voll ausgelastet.
Doch die Krise am US-Hypothekenmarkt treibt nicht nur die Nachfrage
der Privatanleger nach physischem Gold, sie ist auch ein Risiko für
den Preis des Edelmetalls: Gold können große Investoren nämlich
problemlos verkaufen, wenn sie kurzfristig Liquidität brauchen.
"Halten die Subprime-Turbulenzen weiter an, kann es zu Rückschlägen
beim Goldpreis kommen", sagt Wrzesniok-Rossbach. Am Donnerstag
notierte Gold bei 664 $ je Feinunze (31,1 Gramm), nicht weit entfernt
vom Jahreshöchststand bei 694,25 $, der im April erreicht wurde.
Fundamental sehen Experten den Goldpreis gut unterstützt. Eine
bedeutende Rolle kommt Indien zu, das für 20 Prozent der globalen
Nachfrage aufkommt. Die Monate September und Oktober sind laut Rhona
O'Connell, Analystin beim Researchhaus GFMS Analytics, traditionell
die nachfragestärksten im Jahr. Doch eine Sorge hat O'Connell: "Der
Monsun hat verspätet angefangen. Das kann dazu führen, dass Juweliere
bereits Gold gekauft haben und der positive Nachfrageeffekt geringer
ausfällt als gewöhnlich." Sie rechnet damit, dass der Goldpreis in
den nächsten Monaten die Marke von 715 $ testen wird. "Darüber hinaus
sehe ich aber kein großes Potenzial."
Wichtig sind auch die Absicherungsgeschäfte der Minengesellschaften.
Diese haben laut GFMS im zweiten Quartal Verkaufspositionen in Höhe
von 161 Tonnen geschlossen, was den Goldpreis stabilisierte. "Es ist
aber eher unwahrscheinlich, dass sich das in dieser Größenordnung
fortsetzt", sagt Wrzesniok-Rossbach. Der Experte geht davon aus, dass
sich der Goldpreis in den kommenden sechs Monaten in engen Bahnen
bewegt und sogar leicht sinken könnte.
Anlegern, die eine Krise des Finanzsystems fürchten, werden solche
Überlegungen egal sein. "Unsere Kunden sehen Gold nicht als
Spekulationsmedium, sondern als Hort der Sicherheit und als
Versicherung für das Depot", sagt Pro-Aurum-Geschäftsführer Robert
Hartmann. "Für Anleger, die auf kurzfristige Preistrends setzen
wollen, sind Zertifikate besser geeignet." Bei Zertifikaten kann sich
der Anleger auch eine Währungssicherung (Quanto) einkaufen. Das
erscheint bei Gold durchaus sinnvoll, schließlich reagiert der
Goldpreis relativ sensibel auf den Dollar-Kurs. Außerdem bieten
Zertifikate die Möglichkeit, von fallenden Kursen zu profitieren -
für Anleger, die nicht an die große Krise glauben.
Allerdings: Bei einer Bankenkrise wie derzeit sind Zertifikate keine
gute Wahl. Diese Papiere sind schließlich
Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlung bei einer Schieflage
der Bank gefährdet ist. Mehr Sicherheit versprechen börsengehandelte
Indexfonds (ETFs), die mit physischem Gold hinterlegt sind.
Kein sicherer Hafen
Seitwärtstrend Gold gilt als Krisenwährung – der Kurs sollte in
schlechten Börsenzeiten zulegen. Von der Hypothekenkrise kann das
Edelmetall bisher nicht profitieren. Investoren verkaufen sogar Gold,
weil sie schnell Geld brauchen, um andere Löcher zu stopfen."
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Also dürfte physischer Goldkauf, solange noch möglich, das Mitel der
Wahl sein.
Andere Geldwertanlagen (LV, Renten,Sparbücher)werden später
umgerubelt und abgewertet werden.
"Verunsicherte Anleger gieren nach Goldbarren
von Bernd Mikosch und Tobias Bayer
Gold ist in diesen turbulenten Zeiten an den Finanzmärkten wieder als
Krisenwährung gefragt. In den vergangenen Tagen mussten Anleger in
den Filialen des Münchner Edelmetallhändlers Pro Aurum bis zu eine
halbe Stunde Schlange stehen, um sich mit Goldmünzen oder -barren
einzudecken.
Pro Aurum muss derzeit bis zu zwei Wochen auf Lieferungen warten,
weil Produzenten wie Heraeus aus Hanau nicht mehr mit der Produktion
hinterherkommen. "Uns werden buchstäblich die Regale leergekauft",
sagt Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, Leiter Marketing und Sales bei der
Heraeus Metallgesellschaft. Die Herstellungskapazitäten seien derzeit
voll ausgelastet.
Doch die Krise am US-Hypothekenmarkt treibt nicht nur die Nachfrage
der Privatanleger nach physischem Gold, sie ist auch ein Risiko für
den Preis des Edelmetalls: Gold können große Investoren nämlich
problemlos verkaufen, wenn sie kurzfristig Liquidität brauchen.
"Halten die Subprime-Turbulenzen weiter an, kann es zu Rückschlägen
beim Goldpreis kommen", sagt Wrzesniok-Rossbach. Am Donnerstag
notierte Gold bei 664 $ je Feinunze (31,1 Gramm), nicht weit entfernt
vom Jahreshöchststand bei 694,25 $, der im April erreicht wurde.
Fundamental sehen Experten den Goldpreis gut unterstützt. Eine
bedeutende Rolle kommt Indien zu, das für 20 Prozent der globalen
Nachfrage aufkommt. Die Monate September und Oktober sind laut Rhona
O'Connell, Analystin beim Researchhaus GFMS Analytics, traditionell
die nachfragestärksten im Jahr. Doch eine Sorge hat O'Connell: "Der
Monsun hat verspätet angefangen. Das kann dazu führen, dass Juweliere
bereits Gold gekauft haben und der positive Nachfrageeffekt geringer
ausfällt als gewöhnlich." Sie rechnet damit, dass der Goldpreis in
den nächsten Monaten die Marke von 715 $ testen wird. "Darüber hinaus
sehe ich aber kein großes Potenzial."
Wichtig sind auch die Absicherungsgeschäfte der Minengesellschaften.
Diese haben laut GFMS im zweiten Quartal Verkaufspositionen in Höhe
von 161 Tonnen geschlossen, was den Goldpreis stabilisierte. "Es ist
aber eher unwahrscheinlich, dass sich das in dieser Größenordnung
fortsetzt", sagt Wrzesniok-Rossbach. Der Experte geht davon aus, dass
sich der Goldpreis in den kommenden sechs Monaten in engen Bahnen
bewegt und sogar leicht sinken könnte.
Anlegern, die eine Krise des Finanzsystems fürchten, werden solche
Überlegungen egal sein. "Unsere Kunden sehen Gold nicht als
Spekulationsmedium, sondern als Hort der Sicherheit und als
Versicherung für das Depot", sagt Pro-Aurum-Geschäftsführer Robert
Hartmann. "Für Anleger, die auf kurzfristige Preistrends setzen
wollen, sind Zertifikate besser geeignet." Bei Zertifikaten kann sich
der Anleger auch eine Währungssicherung (Quanto) einkaufen. Das
erscheint bei Gold durchaus sinnvoll, schließlich reagiert der
Goldpreis relativ sensibel auf den Dollar-Kurs. Außerdem bieten
Zertifikate die Möglichkeit, von fallenden Kursen zu profitieren -
für Anleger, die nicht an die große Krise glauben.
Allerdings: Bei einer Bankenkrise wie derzeit sind Zertifikate keine
gute Wahl. Diese Papiere sind schließlich
Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlung bei einer Schieflage
der Bank gefährdet ist. Mehr Sicherheit versprechen börsengehandelte
Indexfonds (ETFs), die mit physischem Gold hinterlegt sind.
Kein sicherer Hafen
Seitwärtstrend Gold gilt als Krisenwährung – der Kurs sollte in
schlechten Börsenzeiten zulegen. Von der Hypothekenkrise kann das
Edelmetall bisher nicht profitieren. Investoren verkaufen sogar Gold,
weil sie schnell Geld brauchen, um andere Löcher zu stopfen."
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Also dürfte physischer Goldkauf, solange noch möglich, das Mitel der
Wahl sein.
Andere Geldwertanlagen (LV, Renten,Sparbücher)werden später
umgerubelt und abgewertet werden.