Comran schrieb am 24. August 2007 7:43
> .... dass angeblich das Sparvermögen der Deutschen mittlerweile auf
> Rekordhöhe geklettert ist?
>
> Offenbar besteht im Bundesdurchschnitt doch mehr Geldvermögen als
> konsumiert wird.
Das ist das klassische Problem der Statistik! Wenn einer 10 Mio auf
dem Konto hat (welche er nicht ausgeben kann) und 9 weitere Personen
sich dazu gesellen, die nichts haben, ist in dieser Gruppe
durchschnittlich Millionär. Wenn ich solche Worte wie "Angstsparer"
oder "Rekordvermögen" lese, klappen sich mir regelmäßig die Fußnägel
hoch.
> Und was der Artikel ebenfalls unterschlägt ist die
> Tatsache, dass auch staatliche Altersvorsorge finanziert werden muss
> und insofern den Konsum schmälert. Gerade Haushalte mit mittlerem
> Einkommen wären froh, wenn sie das Geld zum Ausgeben hätten, was oben
> auf dem Gehaltszettel aufgeführt ist.
>
Das hast Du durchaus richtig erkannt. Allerdings braucht man bei der
Betrachtung der "privaten Altersvorsorge" darauf nicht gesondert
hinzuweisen, denn die "private Vorsorge" ändert an diesem Umstand gar
nichts! Auch für die Pravatvorsorge muß erst einmal Ein Betrag vom
verfügbaren Einkommen abgeknappst werden. Der einzige Unterschied
liegt darin, daß Dein Gehaltszettel scheinbar mehr ausweist, als wenn
es direkt als Sozialabgaben abgezogen wird. Der wirkliche Unterschied
zwischen der staatlichen und der privaten Rentenkassen besteht darin,
daß die Verwaltungskosten bei bei der gesetzl. RV rd. 3 -3,5 %
liegen, und bei der privaten bei 15 bis zu 30 %.
Die privaten Versicherungen spielen dann mit dem eingenommenen Geld
Finanzinvestor und zocken an einem globalen Roulette-Tisch, in der
Hoffnung, jemanden zu finden, der schlechter spielt! Daraus werden
dann die versprochenen Renditen erzielt. Ob diese Renditen lang- oder
mittelfristig überhaupt erzielbar sind, steht vollkommen in den
Sternen.
Die Gesamtsumme aller erzielten Renditen am Kapitalmarkt muß auch
erst einmal durch Wertschöpfung gedeckt sein. Wer also von Renditen
oberhalb des Produktivitätsfortschritts (zzgl. Inflation) redet, der
lügt entweder, oder hofft darauf, daß er einen anderen "abziehen"
kann.
Insofern finde ich es schon erstaunlich, daß die Politik auch noch
glaubt, das sei etwas positives, wenn der Kapitalmarkt beständig
wächst. In einem in sich geschlossenen Wirtschaftssystem kann alles
nur ein Nullsummenspiel sein, wo sich lediglich der Besitz von einem
zum anderen verschiebt. Daran ändert auch die sogenannte
Globalisierung der Kapitalmärkte nichts!
> .... dass angeblich das Sparvermögen der Deutschen mittlerweile auf
> Rekordhöhe geklettert ist?
>
> Offenbar besteht im Bundesdurchschnitt doch mehr Geldvermögen als
> konsumiert wird.
Das ist das klassische Problem der Statistik! Wenn einer 10 Mio auf
dem Konto hat (welche er nicht ausgeben kann) und 9 weitere Personen
sich dazu gesellen, die nichts haben, ist in dieser Gruppe
durchschnittlich Millionär. Wenn ich solche Worte wie "Angstsparer"
oder "Rekordvermögen" lese, klappen sich mir regelmäßig die Fußnägel
hoch.
> Und was der Artikel ebenfalls unterschlägt ist die
> Tatsache, dass auch staatliche Altersvorsorge finanziert werden muss
> und insofern den Konsum schmälert. Gerade Haushalte mit mittlerem
> Einkommen wären froh, wenn sie das Geld zum Ausgeben hätten, was oben
> auf dem Gehaltszettel aufgeführt ist.
>
Das hast Du durchaus richtig erkannt. Allerdings braucht man bei der
Betrachtung der "privaten Altersvorsorge" darauf nicht gesondert
hinzuweisen, denn die "private Vorsorge" ändert an diesem Umstand gar
nichts! Auch für die Pravatvorsorge muß erst einmal Ein Betrag vom
verfügbaren Einkommen abgeknappst werden. Der einzige Unterschied
liegt darin, daß Dein Gehaltszettel scheinbar mehr ausweist, als wenn
es direkt als Sozialabgaben abgezogen wird. Der wirkliche Unterschied
zwischen der staatlichen und der privaten Rentenkassen besteht darin,
daß die Verwaltungskosten bei bei der gesetzl. RV rd. 3 -3,5 %
liegen, und bei der privaten bei 15 bis zu 30 %.
Die privaten Versicherungen spielen dann mit dem eingenommenen Geld
Finanzinvestor und zocken an einem globalen Roulette-Tisch, in der
Hoffnung, jemanden zu finden, der schlechter spielt! Daraus werden
dann die versprochenen Renditen erzielt. Ob diese Renditen lang- oder
mittelfristig überhaupt erzielbar sind, steht vollkommen in den
Sternen.
Die Gesamtsumme aller erzielten Renditen am Kapitalmarkt muß auch
erst einmal durch Wertschöpfung gedeckt sein. Wer also von Renditen
oberhalb des Produktivitätsfortschritts (zzgl. Inflation) redet, der
lügt entweder, oder hofft darauf, daß er einen anderen "abziehen"
kann.
Insofern finde ich es schon erstaunlich, daß die Politik auch noch
glaubt, das sei etwas positives, wenn der Kapitalmarkt beständig
wächst. In einem in sich geschlossenen Wirtschaftssystem kann alles
nur ein Nullsummenspiel sein, wo sich lediglich der Besitz von einem
zum anderen verschiebt. Daran ändert auch die sogenannte
Globalisierung der Kapitalmärkte nichts!