tzefix schrieb am 17. September 2014 16:57
> Nein, ich bin nicht einverstanden. Die erste Seite liest sich ja noch
> ganz gut - aber dann wird es immer ekliger.
>
> Die wissenschaftliche, dem Prinzip der Widerspruchsfreiheit
> gehorchende Denk- und Vorgehensweise als "Logostheologie" zur
> weiteren Religion abzustempeln ist, als würde man die Realität nur
> als weitere Wahnvorstellung bezeichnen.
Bemerkenswert ist doch aber schon, dass das Prinzip der
Widerspruchsfreiheit/"Logostheologie" offensichtlich NICHT aus der
menschlichen Erfahrung gewonnen wurde. Wir Menschen widersprechen uns
nämlich oft genug.
In den Sokratischen Geprächen, auf die Ritz verwiesen hat, läuft es
oft genug so: "Du hast vorhin Das gesagt, also kannst Du jetzt nicht
Jenes sagen."
Genau das nennt Ritz bzw. Picht zurecht die "Verdichtung von Zeit und
Raum". Was vorhin am Ort X galt muss auch jetzt am Ort Y gelten.
Das erscheint uns als selbstverständlich, weil wir qua Zivilisation
darauf dressiert wurden, aber woraus wurde dieses Prinzip, dem die
Welt gehorcht und also auch unsere Erkenntnis gehorchen muss, will
sie als Erkenntnis gelten, denn abgeleitet?
Es handelte sich dabei im Altertum um eine sich durchsetzende
Forderung, nicht um eine Einsicht. Heraklit brachte das Problem noch
deutlich zu Ausdruck, indem er davon sprach, dass man nicht zwei Mal
in denselben Fluß steigen kann.
Und bei Parmenides wird die Konstanz des Logos noch als göttliches
Prinzip geheiligt.
Selbst Platon behilft sich bekanntermaßen so, dass die
Identität/Unveränderlichkeit/Widerspruchsfreiheit der Gegenstände in
einen Ideenhimmel verlegt wird, in der Welt existieren dagegen nur
deren vergängliche und veränderliche Abbilder.
Sie sollten das Problem nicht trivialisieren.
> Nein, ich bin nicht einverstanden. Die erste Seite liest sich ja noch
> ganz gut - aber dann wird es immer ekliger.
>
> Die wissenschaftliche, dem Prinzip der Widerspruchsfreiheit
> gehorchende Denk- und Vorgehensweise als "Logostheologie" zur
> weiteren Religion abzustempeln ist, als würde man die Realität nur
> als weitere Wahnvorstellung bezeichnen.
Bemerkenswert ist doch aber schon, dass das Prinzip der
Widerspruchsfreiheit/"Logostheologie" offensichtlich NICHT aus der
menschlichen Erfahrung gewonnen wurde. Wir Menschen widersprechen uns
nämlich oft genug.
In den Sokratischen Geprächen, auf die Ritz verwiesen hat, läuft es
oft genug so: "Du hast vorhin Das gesagt, also kannst Du jetzt nicht
Jenes sagen."
Genau das nennt Ritz bzw. Picht zurecht die "Verdichtung von Zeit und
Raum". Was vorhin am Ort X galt muss auch jetzt am Ort Y gelten.
Das erscheint uns als selbstverständlich, weil wir qua Zivilisation
darauf dressiert wurden, aber woraus wurde dieses Prinzip, dem die
Welt gehorcht und also auch unsere Erkenntnis gehorchen muss, will
sie als Erkenntnis gelten, denn abgeleitet?
Es handelte sich dabei im Altertum um eine sich durchsetzende
Forderung, nicht um eine Einsicht. Heraklit brachte das Problem noch
deutlich zu Ausdruck, indem er davon sprach, dass man nicht zwei Mal
in denselben Fluß steigen kann.
Und bei Parmenides wird die Konstanz des Logos noch als göttliches
Prinzip geheiligt.
Selbst Platon behilft sich bekanntermaßen so, dass die
Identität/Unveränderlichkeit/Widerspruchsfreiheit der Gegenstände in
einen Ideenhimmel verlegt wird, in der Welt existieren dagegen nur
deren vergängliche und veränderliche Abbilder.
Sie sollten das Problem nicht trivialisieren.