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  • TyrantOfTheWord

mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.2013

"den Kalten Krieg gewonnen" oder einige ökonom. Aspekte

Artikel:
"Nach dem Fall der Mauer entstand in den USA und später auch in
Westeuropa das falsche Selbstverständnis, der Westen habe den Kalten
Krieg "gewonnen". Dabei war das im Grunde genommen gar nicht der
Fall. Die andere Seite ist lediglich freiwillig im Rahmen einer
Friedensinitiative aus dem Kalten Krieg ausgestiegen. Das ist ein
Unterschied. 

Mitentscheidend für den Ausstieg Kalten Krieg war imho die schlechte
ökonomische Lage der SU.
Und hier maßgeblich imho neben steigenden Rüstungsausgaben (Star
wars), Afganistankrieg, Mißwirtschaft etc., der Zerfall des
Weltmarktpreises auf Öl(sic). 

Im dt. wiki heißt dazu es politisch neutral und  lapidar:
"Wegen weltweiter Überproduktion an Rohöl und dem Versuch einiger
OPEC-Staaten, ihre Weltmarktstellung durch Preissenkungen zu
verbessern, fiel der Preis um 75 %." 

Was da nicht steht, ist, dass Saudis sich damit (1980-1985 und ff) 5 
Jahre lang selber ins Knie schoßen, weil sie selbst den Ölpreis durch
Überproduktion ins Bodenlose drückten, was ihnen eigentlich klar sein
sollte, hatten sie doch selbst in Zeiten der Ölkrise(n) 1973 und
1979/80 durch Förderunsgsverknappung selbst dafür gesorgt, dass der
Ölpreis durch die Decke ging. Und während in "einigen"
ölprodizierenden Ländern die Wirtschaft deswegen den Bach runterging,
bauten die Wüstenvölker Wolkenkratzer und Oasen in der Wüste...alles
mit freundlicher Unterstützung  der Amis, durch Kredite, welche die
Verluste ausglichen, Öffnen der Kapitalmärkte für saud. Kapital,
Zugang zu Hochtechnologie (z.B. in der Rohölverarbeitung) etc. 
Quelle:
http://www.amazon.de/Cherchez-neft-Pochemu-platim-Amerike/dp/54960058
25

Dabei hatten sich die Sowjets Ende der 1970's über die steigenden
Gewinne aus Rohöl gefreut und die Gewinne masiv in Fördertechnik
reinverstiert und guckten dadurch in die Röhre als die Amis sie mit
Unterstützung der Saudis wirtschaftlich fertig machten., was ihnen
davor militärisch nicht gelang.

Die Saudis hätten diesen Kamikaze-Kurs aber nicht ewig durch halten
können -und die Sowjets sahen aber davon ab, zu "unpopulären
Maßnahmen" zur "Stabilisierung" zu greifen.

"Wie der Ex-UdSSR-Präsident sagte, hätte die Sowjetführung in den
80-er Jahren angesichts des Verfalls der Ölpreise Militärausgaben und
soziale Leistungen reduzieren müssen. Die damalige Staatsführung habe
sich aber nicht zu solchen radikalen und unpopulären Maßnahmen
entschließen können, was im Endeffekt zur Zerstörung des Staates
geführt hat." 
Quelle: http://de.ria.ru/russia/20081229/119208992.html

Insofern stimme ich dem Autor zu, dass man nicht von einem Gewinnen
des Westens sprechen kann. Ohne Gorbi hätte es auch ganz anders
ausgehen können.

Ansonsten möchte ich an den Ausspruch von Ensikat erinnern:
"Der Sozialismus ist daran gescheitert, dass er keiner war, der
Kapitalismus könnte daran scheitern, dass er wirklich einer ist."

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