...lebt in der Nähe von Zürich, wo er - als umtriebiger Querdenker - zwei eigene Unternehmen aufgebaut hat, die institutionelle Finanzanleger beraten,
Beim Verlesen dieses "Beitrags" im TV müsste man wohl den Hinweis "Dauerwerbesendung" einblenden. Der Hr Jaeger, um das mal weniger blumig zu formulieren, verkauft ganz einfach Visionen an Unternehmen (was übrigens sehr gut bezahlt wird).
Es würde der Glaubwürdigkeit des Artikels nicht schaden, wenn er auf ein paar medizinische Grunderkenntnisse einginge:
(1) Impfgegner, die ihre Gegnerschaft im Kern mit Esoterik begründen, mit Leuten, die medizinisch und statistisch fundierte Argumente vorbringen, in einen Topf zu werfen, belegt eher den Vorsatz zu manipulieren als zu informieren. Was für jemand, der sein Geld mit dem Verkauf von Visionen an Firmen verdient, vielleicht auch gar nicht so überraschend ist.
(2) Jede Impfung, egal welche, ist ein medizinischer Eingriff, dessen Nutzen/Risiko-Verhältnis in jedem Einzelfall abgewogen werden muss. Wenn es absolut kein Risiko gäbe, wäre auch das Ausfüllen von Beratungsbögen ziemlich überflüssig.
(3) Für Ältere, insbesondere mit Comorbiditäten, sieht dieses Nutzen/Risiko-Verhältnis nach derzeitigem Wissen recht gut aus, weil die Impfung für Ältere einen hohen Nutzen (= geringere Sterblichkeit) und geringe kurzfristige Risiken hat. Vorausgesetzt natürlich, dass die bisher bekannt gewordenen Daten zur Wirksamkeit und den Nebenwirkungen auch korrekt sind. Aufgrund der statistisch unsauberen Art und Weise, wie wir seit Anbeginn auf Corona testen, werden wir auch nie erfahren, ob diese Daten zur Wirksamkeit in der Population korrekt sind, wir müssen sie einfach glauben.
(4) Für Jüngere sieht die Rechnung aber völlig anders aus. Deren Nutzen ist minimal oder gar nicht existent, weil Jüngere ohne Comorbiditäten de facto kein Risiko durch Corona haben. Das Risiko andererseits ist für Jüngere aber derzeit nicht quantifizierbar, weil aufgrund der nur kurzlaufenden Studien etwaige langfristige Probleme gar nicht beobachtet werden konnten.
(5) Für Jüngere, insbesondere natürlich Pflegekräfte, würde der einzige absehbare Nutzen derzeit darin bestehen, wenn sie nach einer Impfung nicht mehr infektiös wären. Genau dieses Argument wird ja von "der Politik" ständig vorgebracht und genau das wurde bisher aber gar nicht nachgewiesen. Wir werden es auch wegen der statistischen Probleme (s. 3) in absehbarer Zeit nicht sauber nachweisen können.
(6) Und dann noch ein Gedanke zum Abschluss: wem schadet der Impfverweigerer eigentlich genau? Es werden nach Aussage "der Politik" in absehbarer Zeit alle, die geimpft werden wollen, auch eine Impfung erhalten. Der böse Impfverweigerer würde also nur seinesgleichen anstecken können, was aber der andere Impfverweigerer, der dann angesteckt würde, ja ausdrücklich durch seine Weigerung, sich impfen zu lassen, in Kauf genommen hat. Wo ist also der Schaden? Ja, selbstverständlich gibt es Leute, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Die ändern aber an der Aussage nicht wirklich was. Wenn es nur wenige Leute sind, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, dann darf die Gesellschaft von diesen auch erwarten, dass sie sich dieses Risikos bewusst sind und sich entsprechend verhalten. Wenn es aber viele sind, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, dann muss man sich fragen, ob man mit dem Impfstoff auf dem richtigen Weg ist.