Eine Einigung zwischen den USA und dem Iran - die natürlich für Israel eine Katastrophe wäre - halte ich für utopisch.
Trump hat gesagt, er sei für einen Angriff Israels auf die Atomanlagen. Harris möchte nicht darüber reden. Reden müsste sie ja auch nur, wenn sie Israel von einem Angriff abhalten wollte, denn Ermunterung zum Angriff benötigt Netanjahu nicht. Wenn sie einen Angriff verhindern wollte, müssten sie und Biden - und am Besten auch Trump - sich wirklich mit ganzer Kraft einsetzen. Das sehe ich bisher nicht. Andere Länder haben diesen Einfluss auf Israel nicht. Biden wird sich nicht aus dem Fenster lehnen zum Ende seiner Amtszeit. Von Trump hat man nie etwas gehört, das auf einen mäßigenden Einfluss Richtung Israel schließen ließe.
Einen anderen US-Präsidenten als Harris oder Trump wird es aber nicht geben. Das heißt, es wird vermutlich einen Angriff Israels auf den Iran und auf Atomanlagen dort geben - egal, wie die Amerikaner wählen. Vielleicht ohne Austritt von Radioaktivität wie damals, als man die Zentrifugen zerstört hat. Ob das nochmal möglich ist, kann ich nicht abschätzen. Dass wäre wahrscheinlich der glimpflichste Ausgang.
Netanjahu hat jetzt genau die Karten auf der Hand, mit denen er am Besten das Spiel spielen kann, das er beherrscht.
Außer es gäbe noch eine Fundamentale Veränderung der konfrontativen Situation. Das erscheint mir utopisch zu sein. Was sollte das sein? Wem sonst sollte es gelingen, Israel zurückzuhalten? Wer könnte den Iran dazu bringen, sich für den Angriff zu entschuldigen? Da fällt mir nichts ein.
Den Iran zurückzuhalten, war ja niemandem gelungen. Ich denke, das wurde mit allen Mitteln versucht. Wahrscheinlich nicht nur von westlichen Ländern. Einen konsequenten Versuch, Israel zurückzuhalten, gab es vermutlich nicht von Ländern, die Einfluss auf Israel haben. Aber man wird versucht haben, das Schlimmste zu verhindern.