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  • cubefox

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Re: Ich kann mir keine vernünftige Theorie OHNE willkürliche Konstanten vorstell

curiosity81 schrieb am 9. September 2014 10:20

> cubefox schrieb am 8. September 2014 23:45

> > Ich glaube das ist prinzipiell unmöglich. In dem Beitrag habe ich
> > mehr dazu geschrieben:
> > 
> > > http://www.heise.de/tp/foren/S-Re-Wherever-he-goes-the-people-all-complain/forum-283892/msg-25624542/read/
> > 
> > "Was für Gründe bleiben dann übrig, wenn nicht kausale? Außer
> > kausalen
> > Gründen gibt es auch logische. Aber gibt es einen logischen Grund,

> Etwas Spinnerei: IMO sind Kausalitaet und boolesche Logik aquivalent.
> Aus Implikation und Negation folgt die gesamte boolesche Algebra
> (genauso wie aus Konjunktion und Negation oder Disjunktion und
> Negation). D.h. wir haben in unserer Realitaet Ursache und seine
> Wirkung sowie die Negation. Ergo koennte unsere Realitaet auf einem
> grossen logischen Automaten laufen, der diese Regeln implementiert.
> Dieser Automat ist nur eine mathematische Struktur. Und jedes Jetzt
> in unserer Realitaet stellt einfach einen konsistenten Zustand des
> Automaten dar, also eine moegliche Moeglichkeit.

Kapier ich nicht. Ein Automat ist etwas, das existiert, nicht "nur
eine mathematische Struktur". Die existieren nicht. Außer man glaubt
an eine platonische Mathematik, die tatsächlich existiert (in der
Ideenwelt). Ich bezweifle stark dass es solch eine zweite Realität
gibt. Ich denke Mathematik und Logik sind nur zwei Klassen formaler
Systeme, mit denen man teilweise die Realität beschreiben kann. Es
gibt unendliche viele mögliche Formale Systeme, die meisten völlig
nutz- und sinnlos. Andere sind nützlich, obwohl sie nicht
mathematisch sind. Zum Beispiel HTML. Ich bezweifle genauso dass
platonische Mathematik existiert wie platonisches HTML. (Diesen
Standpunkt hat übrigens Douglas R Hofstadter in "Gödel, Escher, Bach"
viel besser begründet als ich es hier könnte.)

> > warum etwas existieren muss statt nichts? Natürlich gibt es logische
> > Gründe, warum verschiedene Dinge _nicht_ existieren. Zum Beispiel
> > existieren keine runden Dreiecke, denn ein Dreieck wäre etwas, das
> > nicht rund ist, und etwas Rundes wäre etwas, das kein Dreieck ist.
> > Aber umgekehrt gilt das nicht. Es sind viele Dinge denkbar, die
> > logisch konsistent sind (z.B. ein grüner 100-dimensionaler
> > Hyperwürfel oder der Weihnachtsmann), dennoch existieren sie nicht.
> > Existenz ist also offenbar nichts, das aus logischer Konsistenz eines
> > Begriffs folgen würde."

> Genau das wollte ich mit meinem zweiten Absatz sagen. Es gibt
> Strukturen die moeglich sind, aber nicht unsere Realitaet
> implementieren. Logisch sind sie trotzdem, da sie in der Mathematik
> eingebettet sind.

Ich wollte damit sagen, dass man offenbar Existenz prinzipiell nicht
rein analytisch ableiten kann, dass formale Regeln niemals etwas
Existentes "implementieren" können. Nur umgekehrt kann man (unter
anderem) etwas Existentes mit formalen Mitteln beschreiben.

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