Allerdings konnte er zumindest zeitweise die Bewährungsauflagen nicht erfüllen, weil er nach einem Giftanschlag in Deutschland medizinisch behandelt wurde.
Das ist die Version der Relotius-Medien. In Wirklichkeit bezieht sich der Vorwurf des Bruchs der Bewährungsauflagen auf die gesamte Zeit seit der Verurteilung. Ein weniger 'pominenter' Verurteilter, wär schon viel früher eingesackt worden.
Schon erstaunlich, wie sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte warm und mit kürzestmöglichem Zeitabstand für Nawalny einsetzt. Wird er das auch für den in Spanien verurteilten Rapper tun, dessen Verurteilung auf einem Maulkorbgesetz beruht, dass die der EU eigentlich doch so unglaublich teure freie Meinungsäusserung allgemein und die künstlerische Freiheit speziell empfindlich einschränkt. Der hiesige Iberienexperte Streck hat zu diesem Skandalon schon alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Die Relotius-Medien zentrierten ihre Berichterstattung über die Proteste gegen die Rapper-Verhaftung dagegen auf Randaleakte, die dabei vorgekommen seien, die z. B. in Hongkong ganz und gar vernachlässigbar waren, beim G-20-Gipfel in Hamburg wiederum unverzeihlich.
Die eher harmlos ausgedrückt Tendenz, die ich dem entnehme, ist selbstverständlich nicht existent. Ich falle bloss meinem Hang zu Verschwörungsdenken zum Opfer...