"Wer noch selbst in eine Notaufnahme gehen kann, ist oft kein echter medizinischer Notfall", meint er.
Schickt den doch woanders spielen. Ob denn nun jemand wirklich ein Notfall ist und einer dringenden Behandlung in einer Notfallambulanz im Krankenhaus bedarf, hängt doch nicht von der Gehfähigkeit ab.
Auch kann eine Inaugenscheinnahme, und sei es nur durch den Kettenhund hinter dem Schalter, erheblich zu einer ersten Klärung beitragen.
Diese "medizinische Ressource" sollte in den hohen Krankenkassenbeiträgen schon mit drin sein.
Und den Rettungswagen, mit Sanitätern und Notarzt herausrauschen zu lassen, dürfte ein paar Cent mehr kosten und geht wirklich zu Lasten der Leute, die wirklich ganz dringend medizinische Ersthilfe brauchen.
Hintergrund ist ein seit Jahren bekanntes Problem: Patienten mit akuten Beschwerden wissen ohne Diagnose nicht zwangsläufig, ob sie Notfallpatienten sind – auf Facharzttermine mehr als einen Monat zu warten, ist aber für Kassenpatienten in vielen Städten und Regionen der Normalfall. Auch mehr als zwei Monate Wartezeit sind keine Seltenheit.
Bei uns machen die Ärzte i.d.R. eine Notfallsprechstunde.
Das Problem sind da viel mehr die Sachen dazwischen. Also z.B. Hautveränderungen/Ausschlag. Temporäre Sehstörungen etc. oder Sachen, die sporadisch auftreten. Da kann sich bis in 1-2 Monaten (oder noch viel mehr) schon richtig was entwickelt haben, was man vorher hätte leicht beheben können oder dann, beim Termin einfach nicht vorhanden ist.
Wer einen kompetenten Hausarzt hat und dort schnell einen Termin bekommt, hat immerhin Chancen auf eine Dringlichkeitsüberweisung. Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vermitteln dann in der Regel innerhalb einer Woche einen Facharzttermin.
Soso, da darf man dann beim Hausarzt die Zeit abhocken, nur um dann mitgeteilt zu bekommen, dass man damit dann doch lieber gleich zum Facharzt oder ins Krankenhaus gegangen wäre. Aber das belastet das System nicht und so als Finanzier des Systems verbringt man seine Zeit ja gerne in den Wartezimmern.
Der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte hält eine Notaufnahmegebühr auch nicht für sinnvoll. "Der Aufwand ist bei solchen Gebühren größer als der Ertrag", sagte deren Präsident Michael Weber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Das habe die Erfahrung mit der einstigen Praxisgebühr gezeigt. Wichtiger wäre eine adäquate Finanzierung für die Notfallversorgung, betonte Weber.
Tja. Zumal ein großer Teil der Fälle ja auch dann auftritt, wenn die niedergelassenen Ärzte schon die Freizeit eingeläutet haben.
Also wir haben in meinem bevorzugten Krankenhaus besagten Kettenhund, der gleichzeitig die Weiche zum hausärztlichen Notdienst macht.
Das war die letzten beiden male bei mir ein Griff ins Klo.
Die leitenden Oberärzte fanden da wenig schmeichelhafte Einschätzungen/Bezeichnungen der Kompetenz ihrer Kollegen. Der eine gab mir die Empfehlung beim nächsten Mal gleich in seiner Abteilung vorstellig zu werden.
Es gibt auch Patienten, die können sehr gut eine Eigendiagnose stellen.