Ich persönlich sehe in der doppelten Staatsbürgerschaft kein wirkliches Problem. Ein gern gebrachtes Argument ist ja die vermeintliche geteilte Treue zum Heimatland. Ich denke jedoch hier wird ein bischen Ursache und Wirkung verwechselt. Ein Stück Papier führt nicht dazu, dass man sich plötzlich dem ausstellenden Staat verbunden fühlt, ansonsten müssten wir den ganzen Ausländern bei uns ja nur den deutschen Pass in die Hand drücken und hätten lauter treue und zuverlässige Staatsbürger. Auf der anderen Seite wird sich z.B. ein Türke, der sich als Türke fühlt, sich nicht plötzlich als Deutscher fühlen nur weil er aus pragmatischen Überlegungen den türkischen Pass abgibt um den Deutschen zu bekommen. Im Zweifelsfall lebt er ein paar Jahre hier, legt sich ordentlich Geld zur Seite und geht zurück in die Türkei wo er sofort und ohne Diskussion seinen türkischen Pass zurück erhält!
Ich denke, wir haben eben Einwohner bei uns, die sich dem deutschen Staat gegenüber verpflichtet fühlen und welche bei denen das eben nicht der Fall ist. Welche Papiere diese Leute haben ist erstmal Zweitrangig und bewirkt bestenfalls einen sanften Schups in die eine oder andere Richtung. Aus diesem Grund ist die Debatte um die doppelte Staatsbürgerschaft eher eine Scheingefecht mit welchem man den Pöbel unter Beschäftigung hält ohne sich mit der Wirklichkeit auseinander setzen zu müssen. Dass wir nämlich so langsam auf ein Problem zusteuern, das sehe ich selbst als linksversiffter Gutmensch so...