pepiBican schrieb am 29.09.2024 17:12:
..., aber ich kann es den Juden nicht verdenken, dass sie sich so verhalten, wie sie es jetzt tun.
Das sehe ich anders. Gerade, weil man selbst so ungeheuerlich gelitten hat, sollte - denk man - die Empathie erst recht für andere Leidende empfinden. Aber nein. Mann kann auch nicht sagen, sie drehen Spieß um. Nein. Sie handeln nach Logik ihrer Peiniger und Mörder. Die eben auch dachten, dass Juden sind das Übel, was ihnen Weg zum Ziel versperrt.
DAS empört mich und macht nachdenklich...
Wir haben als Menschheit den Holokaust zugelassen und nun müssen wir damit leben.
Haben zugelassen? Wir haben es getan! Wir waren keine Zuschauer. Antisemitismus hat in allen gesellschaftlichen Bereichen - von Philosophie und Kunst bis zu Bürokratie/Verwaltung tief in der Volk weit verbreitet. Übrigens - in ganzen Europa. Aus diesem - zunächst nicht-tödlichem Antisemitismus - ist die Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten entstanden.
Die Juden waren übrigens nicht allein als Ursache alles Übels erklärt. Denk an Homos, Geistigbehinderte, Romas usw. Die alle störten Rassenreinheit...
"...damit leben" bedeutet in Ihrem Ursprung gegen alles rassistischen Vorgehen. "Den Holocaust nicht wiederholen" bedeutet das Völkermord nicht wiederholen. Und ja, gerade weil wir Verantwortung insbesondere gegen Juden haben, müssten wir staatspolitik, die Züge eigener Exklusivität auf Kosten Anderer zu bauen, kritisieren. Weil WIR ALS ERSTEN MERKEN MÜSSTEN, DA LÄUFT WAS GEWALTIG AUS RUDER.