Chris Lock schrieb am 17.07.2024 17:32:
Satire ist "eine Kunstform, die durch Übertreibung, Ironie und Spott Kritik übt oder der Lächerlichkeit preisgibt oder Zustände anprangert" (Wikipedia).
Jemandem öffentlich und ruhigen Blutes glaubhaft den Tod zu wünschen ist dagegen weder witzig noch satirisch.
Das ist ja zum Glück nicht passiert.
Der Tweet war: „den letzten Bus / Donald Trump - leider“ …
Also wohl kaum ernsthaft zu nennen.
Das ist vielmehr der Ausdruck der eigenen Bösartigkeit, die nach Beifall bei anderen Verirrten heischt.
Huuuh, sind wir heute alle wieder ernsthaft!
Leider haben die Medien ihrer Verächtlichkeit im Hinblick auf Trump viel zu lange Raum gegeben und viele Menschen aufgehetzt. Was dagegen oft gefehlt hat, war die unaufgerechte sachliche Auseinandersetzung. Damit haben die Medien meines Erachtens nur allzu gerne der hier zum Ausdruck gekommenen Boshaftigkeit Vorschub geleistet.
So sehe ich das jedenfalls, und Trump ist nicht das einzige Opfer des lustvollen Medien-bashing.
Das ist der einzig valide Punkt: Trump ist ein hochprivilegiertes Opfer, der wohl kaum Probleme mit etwas scharfer Satire aus Deutschland hat. Er hat aber maßgeblich den Weg für eine allgemeine Verrohung der Kommunikation bereitet, der viel vulnerable Menschen vermehrten und verschärften Angriffen aussetzt.