Fast jeder Satz im Konjunktiv. Das muss man erst mal hinbekommen.
Nicht alle Elektroautos können heute bidirektional geladen werden.
Wirklich? Nicht alle? Völliger Blödsinn. Fast kein Auto kann heute bidirektional geladen werden!
Schaut euch doch mal die Angebote der Autohersteller an. Und dann weint.
Nicht zu vergessen, dass auch kaum eine der aktuell installierten Wallboxen das kann. Wall boxen die bidirektionales Laden beherrschen (egal mal nach welchem Standard) kosten etwa 2500€, und sind damit ca. 1500€ teurer als einfache Wallboxen (Installationskosten mal nicht mitgerechnet.) Das muss man erst mal wider rein bekommen.
Zumindest bezeichnet die Studie ihre schöne Welt des bidirektionalen Ladens selber als Vision, und gibt Hinweise, wie diese irgendwann einmal Wirklichkeit werden könnte.
Aber dann der letzte Absatz:
Entgegen häufigen Befürchtungen muss man sich beim bidirektionalen Laden keine Sorgen um die Batterielebensdauer machen, so die Studie. Im Gegenteil: Im Vergleich zu herkömmlichen Ladeverfahren kann die Lebensdauer sogar um bis zu 9 Prozent erhöht werden. Entscheidend ist dabei nicht die Anzahl der Ladezyklen, sondern der Ladezustand. Häufiges Vollladen auf 100 Prozent schadet demnach am meisten.
So eine pauschale Aussage ohne Betrachtung der verschiedenen Batterietypen ist hochgradig unseriös. So schadet z.B. häufiges Aufladen auf 100% bei LFP-Akkus nicht, die Hersteller fordern sogar dazu auf (hilft dem BMS).
Außerdem ist aus rechtlichen Gründen entscheidend , was der Autohersteller sagt. Denn der legt die Garantiebedingungen fest. Da ein täglicher Ladezyklus für Auto-Akkus untypisch ist, kann er den Garantie-Tausch einer defekten Batterie einfach verweigern, indem er auf nicht-bestimmungsgemäßen Gebrauch verweist. Deshalb sollte man tunlichst darauf achten, das tägliche Ladezyklen vom Autohersteller im Rahmen der Garantiebedingungen erlaubt sind. Hersteller mit LFP-Akkus werden sich da leicht tun, Hersteller mit NMC-Akkus werden das anders sehen.