1. Das Auto kann nur Laden oder Einspeisen wenn es auch an das Stromnetz angeschlossen ist. Die meisten Parkplätze haben dazu aber bisher gar nicht die Möglichkeit. Und während der Fahrt geht es sowieso nicht. Damit es mit "Tagsüber günstig laden und Nachts teuer einspeisen" funktioniert, müssten Firmenparkplätze, Supermarktparkplätze, Parkhäuser, Tiefgaragen, Straßenparkplätze flächendeckend mit Anschlüssen ausgestattet werden. Und bei größerer Stellplatzanzahl stellt sich da dann die Frage der Leitungskapazität.
2. Wenn das Auto zum Beispiel nachts zu Hause angeschlossen sein sollte, und Energie ins Netz abgezapft wird, so möchte man am Morgen trotzdem noch zu seinem Ziel kommen. Das Ganze funktioniert also nur, wenn man jeden Abend vorher einstellt, welchen Rest man braucht, und dieser Rest nicht zu groß ist. Und wehe das Ziel ändert sich wegen einem Notfall ungünstig.
3. Ist da die Frage der Abrechnung und Bezahlung. Das Auto kann mit 10 Cent Solarstrom von der heimischen Aufdachanlage geladen worden sein, oder für 50 Cent an der Schnellladesäule. Bekommt man dann 40 oder 100 Cent für die aufwändige Einspeisung? Und was bekommt der Ladesäulenbetreiber? Und all das muss gemessen, berechnet, verbucht und abgerechnet werden. Ein riesiger bürokratischer und datenschutzrechtlicher Clusterfuck.
4. Bei entsprechender Massenproduktion sind stationäre, modulare Natriumionenakkus viel kostengünstiger als die Fahrzeugakkus, bei denen Anforderungen für Gewicht, Volumen, Aufprallschutz, mechanischer Belastbarkeit und Temperierung deutlich höher sind. Und man hat kein Problem mit dem Anschluss und konträren Verwendungsanforderungen.
Am ehesten ginge es noch bei Autohändlern, wo Autos wochenlang am Stück stehen. Vielleicht noch Flughafenparkplätzen.
Aber das sind zeitlich begrenzte Nischenlösungen, für welche sich der Aufwand für bidirektionales Laden vermutlich alleine nicht lohnt.