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  • Sinerider

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2020

"local for local" = Deglobalisierung

Die Idee der Globalisierung geht nicht zuletzt auf die Theorie der komparativen Kostenvorteile von Ricardo zurück. Diese wurde mittlerweile von der modernen Makroökonomie widerlegt.

https://www.youtube.com/watch?v=VX8MpcCh1kk&t=626s

Stattdessen treten massive andere Überlegungen in den Vordergrund:

1. Die Abhängigkeit von den Lieferketten ist zu riskant.

2. Aus ökologischen Gründen ist es nicht mehr akzeptabel, z.B. Rohstoffe von Afrika nach China zu verschippern, von dort aus nach Taiwan, die Vorprodukte in Marokko zusammen bauen zu lassen und diese dann in der EU zu verkaufen.

3. Es nützt dem arbeitslosen Industriearbeiter nicht viel, wenn die importierten Güter so schön billig ist.

4. Wenn das System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen funktionieren würde, macht es keinen dauerhaften Sinn in einem Billiglohnland produzieren zu lassen. Tatsächlich liegt der Grund für eine Produktion z.B. in China darin, dass man die eigene Währung manipuliert.

5. Es ist für die Wirtschaftspolitik eine Katastrophe, wenn weder im produzierenden Land, noch beim Absatzmarkt die Unternehmensgewinne so besteuert werden, wie das aus makroökonomischer Sicht nötig wäre.

China und die USA tragen dem schon Rechnung. Die USA belohnen Unternehmen mit dem Inflation Reduction Act, wenn sie Produktionsstätten in den USA errichten. China hat das erklärte Ziel bezüglich Industriegütern autark zu werden. Wir drücken der EU mal die Daumen, dass sie das rafft und die entsprechenden Konsequenzen zieht.

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