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  • Solid

mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.2001

Flüssigelektrizität

Akkus sind eine vergebliche Technik. Das funktioniert schon bei
Smartphones erbärmlich schlecht und die sind immerhin die Speerspitze
der Technologie.

Nach wie vor ist die Speicherung von Energie ein Riesenproblem.
Weshalb die bereits gespeicherte Energie in Erdöl ja auch so
attraktiv ist. Dazu kommt, dass Benzin ein wunderbarer Stoff ist:
Flüssig bei Zimmertemperatur, leicht chemisch wandelbar, fast
problemfrei lager- und transportierbar. Insbesondere das Umfüllen
("tanken") geht besonders leicht von der Hand. Die Energiedichte ist
hoch.

Sehen wir es mal realistisch: Um einen vergleichbaren, flüssigen
Energieträger werden wir nicht herumkommen. Allerdings muss es ja
nicht zwingend ein auf explosionsartiger Verbrennung aufbauender
Nutzungsprozess sein, mit vielen verschleißreichen beweglichen
Teilen.

Denkbar ist eine Brennstoffzelle im Auto, die mit Benzin oder Alkohol
betrieben wird, den Grundstoff in Co2 und H2O zerlegt, keine weiteren
Abgase produziert. Die so gewonnene Elektrizität kann dann im
Elektromotor geräuschlos und geruchsneutral genutzt werden. Auch die
Wirkungsgrade kann man in ordentlicher Höhe halten, immerhin rund
35%. Das ist mindestens so gut, wie der Wirkungsgrad der kompletten
Ladekette bis zum Akku (beim Laden eines Akkus gibt es schließlich
auch rund 30% Verlust und auf dem Weg zur Ladestation kommt noch
einiges dazu).

Natürlich muss der Brennstoff für die Zelle irgendwo herkommen.
Aber das muss Strom schließlich auch.

Und Brennstoffe für eine Brennstoffzelle lassen sich immerhin auf
Basis von Elektrolyse herstellen. Der Prozess ist zwar aufwändig,
aber machbar. Zudem könnte man dafür unregelmäßig verfügbare Energie
nutzen wie Windkraft.

Man kann das Ganze sogar noch etwas weiter denken und sich
vorstellen, dass das Erdgasnetz zu einem Flüssigkraftstoffnetz
umgebaut wird, das den Brennstoff bis in die Häuser liefert, wo dann
ebenfalls eine Brennstoffzelle steht, die dann Wärme und Strom
dezentral produziert. Getankt wird dann einfach in der Garage am
Brennstoffhahn. Diese Art des flüssigen Transports in Pipelines ist
sehr verlustarm. Könnte auch eine interessante Alternative sein für
die Hochspannungsnetze, die derzeit bei Projekten wie desertec so
große Probleme bereiten. Den Strom vor ort chemisch binden und dann
einfach nach Europa plätschern lassen. Bei Öl funktioniert das ja
auch schon sehr erfolgreich. Nur dass aus Sonnenkraft gewonnener
Brennstoff nachhaltig wäre.

Bei der Gelegenheit hätte man dann auch gleich eine Verwendung für
das viele CO2, das derzeit in der Gegend herumwabert. Und wo man
schon auf die Idee kommt, es in gemeingefährlicher Weise in den
Erdboden zu pressen. Dieser Kohlenstoff wird nämlich bei der Bindung
der Sonnenenergie benötigt.

Wer es ganz untechnisch mag, der kann  den Brennstoff auch anbauen
auf Feldern, Mais z.B.

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