Manuhiri2 schrieb am 30. Juni 2014 12:54
> Ich halte das Argument, man käme als Nationalstaat unter die Räder,
> für völlig überzeichnet. Mit wem soll denn Australien fusionieren?
Schon vergessen, dass die US-Medienkonzerne in Australien die dortige
Staatsanwaltschaft gegen einen gewissen Kim Dotcom in Marsch setzen
konnten?
Gegen australisches Recht verstoßend, aber das war erstmal egal?
> Und wer sehnt sich nach russischer Umarmung?
Frag mal die Leute in der Ostukraine.
Es muss einem Staat wirtschaftlich nur schlecht genug gehen, und man
schreit nach starken Leuten. Und das haben die Russen ja zu bieten.
Und wenn sich die Europäer nicht zusammenschließen, können sie von
Großmächten wirtschaftlich durchaus an die Wand gespielt werden.
Größere Wirtschaftsräume haben nun mal große Skalenvorteile.
> Wer möchte wohl in
> Südamerika mit wem auch immer eine gemeinsam Währung einführen?
Witzig. Genau das versuchen sie grad wieder.
Ist nicht der erste Anlauf. D.h. da gibt es einen starken Wunsch nach
einer gemeinsamen Währung bzw. besser vernetzter Wirtschaft.
Die merken halt auch, dass sie Spielball der Amis sind.
> Als der Flieger im Indischen Ozean (oder sonstwo) verloren ging,
> wurden wir alle Zeugen von der tiefen asiatischen Abneigung einiger
> Länder untereinander.
> Vom regelrechten Hass der Moslems untereinander gar nicht zu reden...
Klar, aber die Amis und Russen sollte man schon ernstnehmen.
Die Chinesen auf lange Sicht übrigens auch. Die wachsen noch und sind
viel mit sich selbst beschäftigt, aber selbst das hat ja schon heute
Auswirkungen: Gegen die chinesische Konkurrenz produziert man schon
heute nicht mehr gerne an.
> Wäre das europäische Wettrennen eher gekennzeichnet vom Gedanken an
> die Kriege auf dem Kontinent, könnte man glatt zustimmen.
Das war das ursprüngliche Motiv.
Langfristig ist das immer noch wichtig, übrigens. Unverbundene Länder
neigen nun mal dazu, Konkurrenz zu entwickeln und die auch
militärisch auszutragen.
> Warum dann
> allerdings auch der kleinste Eingriff in unser Leben Direktiven aus
> Brüssel folgen muß, erschließt sich mir nicht. Jedenfalls wird es
> mehr sein als die Angst vor einem verwüsteten Kontinent.
Es ist schlicht und ergreifend Durchsetzungstaktik. Was man in
Deutschland nicht durchgesetzt kriegt, versucht man eben in Brüssel.
Manchmal funktioniert das auch.
Die vielgeschmähte Gurkenverordnung ist so ein Beispiel.
Die ist auf Initiative der Landwirtschaftsverbände entstanden. Da hat
sich kein Bürokrat in Brüssel hingesetzt und was am grünen Tisch
erfunden, weil's so schöner ist, sondern die Händler, die mit Gurken
zu tun hatten, wollten ihre Logistik vereinfachen. Und ein
einheitliches Gurkenmaß vereinfacht das Verpacken, die
Qualitätsbeurteilung, es verringert den Leerraum (in den LKW passt
damit mehr Verkaufsgewicht), man kann Packstationen gezielt auf
dieses Maß hin optimieren, und und und.
Der gleiche Grund, warum Tomaten auf eine festere Schale gezüchtet
wurden. Die Wildform würde keinen Transport in einer Kiste
überstehen.
> Ich halte das Argument, man käme als Nationalstaat unter die Räder,
> für völlig überzeichnet. Mit wem soll denn Australien fusionieren?
Schon vergessen, dass die US-Medienkonzerne in Australien die dortige
Staatsanwaltschaft gegen einen gewissen Kim Dotcom in Marsch setzen
konnten?
Gegen australisches Recht verstoßend, aber das war erstmal egal?
> Und wer sehnt sich nach russischer Umarmung?
Frag mal die Leute in der Ostukraine.
Es muss einem Staat wirtschaftlich nur schlecht genug gehen, und man
schreit nach starken Leuten. Und das haben die Russen ja zu bieten.
Und wenn sich die Europäer nicht zusammenschließen, können sie von
Großmächten wirtschaftlich durchaus an die Wand gespielt werden.
Größere Wirtschaftsräume haben nun mal große Skalenvorteile.
> Wer möchte wohl in
> Südamerika mit wem auch immer eine gemeinsam Währung einführen?
Witzig. Genau das versuchen sie grad wieder.
Ist nicht der erste Anlauf. D.h. da gibt es einen starken Wunsch nach
einer gemeinsamen Währung bzw. besser vernetzter Wirtschaft.
Die merken halt auch, dass sie Spielball der Amis sind.
> Als der Flieger im Indischen Ozean (oder sonstwo) verloren ging,
> wurden wir alle Zeugen von der tiefen asiatischen Abneigung einiger
> Länder untereinander.
> Vom regelrechten Hass der Moslems untereinander gar nicht zu reden...
Klar, aber die Amis und Russen sollte man schon ernstnehmen.
Die Chinesen auf lange Sicht übrigens auch. Die wachsen noch und sind
viel mit sich selbst beschäftigt, aber selbst das hat ja schon heute
Auswirkungen: Gegen die chinesische Konkurrenz produziert man schon
heute nicht mehr gerne an.
> Wäre das europäische Wettrennen eher gekennzeichnet vom Gedanken an
> die Kriege auf dem Kontinent, könnte man glatt zustimmen.
Das war das ursprüngliche Motiv.
Langfristig ist das immer noch wichtig, übrigens. Unverbundene Länder
neigen nun mal dazu, Konkurrenz zu entwickeln und die auch
militärisch auszutragen.
> Warum dann
> allerdings auch der kleinste Eingriff in unser Leben Direktiven aus
> Brüssel folgen muß, erschließt sich mir nicht. Jedenfalls wird es
> mehr sein als die Angst vor einem verwüsteten Kontinent.
Es ist schlicht und ergreifend Durchsetzungstaktik. Was man in
Deutschland nicht durchgesetzt kriegt, versucht man eben in Brüssel.
Manchmal funktioniert das auch.
Die vielgeschmähte Gurkenverordnung ist so ein Beispiel.
Die ist auf Initiative der Landwirtschaftsverbände entstanden. Da hat
sich kein Bürokrat in Brüssel hingesetzt und was am grünen Tisch
erfunden, weil's so schöner ist, sondern die Händler, die mit Gurken
zu tun hatten, wollten ihre Logistik vereinfachen. Und ein
einheitliches Gurkenmaß vereinfacht das Verpacken, die
Qualitätsbeurteilung, es verringert den Leerraum (in den LKW passt
damit mehr Verkaufsgewicht), man kann Packstationen gezielt auf
dieses Maß hin optimieren, und und und.
Der gleiche Grund, warum Tomaten auf eine festere Schale gezüchtet
wurden. Die Wildform würde keinen Transport in einer Kiste
überstehen.