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  • /usr/bin/ich

797 Beiträge seit 27.03.2004

Wen wundert's?

> Wenn unsere Wirtschafts- und Währungsunion unumkehrbar sein soll

Warum muß denn diese WWU unumkehrbar sein? 
Ist nicht Reversibilität bei möglichst geringen 
Folgeschäden ein unbestrittener Vorteil einer jeden 
mutwillig herbeigeführten gesellschaftlichen Veränderung, 
ja eines jeden Experiments überhaupt?

> Die neoliberale Strategie, die die Mehrheit der Kommission, 
> der IWF und Deutschland der EU verordnet 

Ja klar - "neoliberal" - geben Sie Volkes Stimmung zu fressen :-/ 
Nein, Sie sind kein Populist, Sie nicht :-D

> da sie auf einem banalen theoretischen Denkfehler beruht. 
> In der Literatur nennt sich dieser Fehlgedanke das Konkurrenzparadoxon.
> ... genauso wenig wie im Kino alle besser sehen, wenn alle aufstehen.

Dieser EU-Beamte behauptet hier einen "banalen theoretischen 
Denkfehler" gefunden zu haben, macht einen solchen aber an 
selbiger Stelle selbst. 

Die Mitglieder der WWU stellen keinesfalls die Gesamtheit aller 
im globalen Wettbewerb stehenden Staaten. Ja noch nicht einmal 
die Mehrheit dieser. Und wenn nun ein solcher Teil der "Kinobesucher" 
aufsteht, verschafft sich dieser eben doch deutlich bessere 
"Sichtmöglichkeiten". 

Zum anderen, wenn man es schon - unsinnigerweise - auf die WWU 
beschränkt untersuchen möchte, gab es eben schon zu Beginn
Mitglieder, die bereits "standen". Und für jene, die weiterhin 
"sitzen blieben", ergäben sich folgerichtig erhebliche Nachteile
in einem "gemeinsam besuchten Kino" ...  

Und das will er übersehen haben? Gewiß, das wäre dann wirklich
paradox ... und der von ihm bemühte "Schleier des Nichtwissens" 
würde endlich wirklich evident :-D

> Nachdem so der letzte Rest volkswirtschaftlicher Vernunft vernichtet wurde, 
> bleibt als einziges ein monetärer Dogmatismus

Wo hier Dogmatismus zu finden ist, ist mehr als augenscheinlich. 
Denn wenn er schon die Gründe für ein Mißlingen der Währungsunion
anführt, warum findet sich an keiner Stelle der Gedanke, dieses
Experiment abzubrechen? Ja nicht einmal der Vorschlag, einen 
derartig tiefgreifenden Eingriff in die verfassungsmäßig garantierte 
Souveränität des Volkes wenigstens jetzt demokratisch legitimieren 
zu lassen? Das Argument, er sei halt EU-Beamter, lasse ich hier 
mal nicht gelten XD

> Die Angst kam auf, das neue Deutschland könne sich 
> von der EU abwenden und eigene Wege gehen, die Währungsunion 
> erschien als deutscher Treuebeweis zu Europa.

Kein Wort also von freier Entscheidung ...
Und wann wurde bspw. von Großbrittanien ein solcher Treuebeweis 
gefordert? Zweierlei Maß? In der Gemeinschaft von Gleichen unter 
Gleichen? Oder ging es mal wieder um Interessen, die divergent, 
aber in jedem Falle keine deutschen waren - Klingt interessant, 
zumal 2014 ;-)

> Statt über [...] zu diskutieren, erregte sich die ganze Republik darüber, 
> ob die Staatsverschuldung 1/10 % über oder unter der 3% Marke liegen wird. 

Nein, in dieser Republik hat eine ergebnisoffene Diskussion 
im Vorfeld gefehlt! Eine Diskussion des "ob", keinesfalls nur 
des "wie". Nur war diese in dieser "Republik" - mit nicht geleugneten 
diktatorischen Zügen - eben weder erwünscht noch zulässig. 

Und bei diesem, die demokratische Entscheidungsfindung in Frage 
stellenden Geburtsfehler muß eigentlich jede ernsthafte, _redliche_ 
Kritik des Euros ansetzen. 

Doch der Ansatz dieses EU-Kommissars ist ein anderer - wen wundert's?

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