Richtig. Demokratie basiert auf der Idee, dass Menschen selbstständig entscheiden können, was für sie gut ist und was sie wollen.
Die Freiheit der Information die Voraussetzung dafür. Ohne Informationen hängt die demokratische Entscheidung des einzelnen Wählers in der Luft.
Das Interesse der kommerziellen Medien ist aber nicht die Information, sondern der Verkauf von Inhalten bzw. Klicks. Für kommerzielle Medien wäre es auf die Dauer tödlich gegen die Stimmung ihrer Konsumenten anzuschreiben. Die typische Figur ist der Abonnent, der sein Abo aus Ärger über einen Kommentar in einer Zeitung kündigt. Diese Tendenz zur Blasenbildung, wo gegenteilige Ansichten gar nicht mehr vorkommen, ist also schon älter als die sozialen Medien. Bei denen ist das ein durch Algorithmen eingebautes Prinzip, dass immer noch mehr vom Gleichen präsentiert wird, aber keine Alternativen oder abweichenden Ansichten.
IMHO geht die größte Gefahr heue nicht von zu wenig oder eingeschränkten Informationen aus (das war vielleicht früher einmal so), sondern von gelenkten Kampagnen im Stil von Firmen wie z.B. Cambridge Analytica. Wer die Mechanismen der öffentlichen Willensbildung beherrscht und Zugang zu Massenmedien hat (wie heute praktisch jeder), der kann den Anschein von Mehrheiten erzeugen, wo keine sind. Und da jeder gerne auf der Seite der Mehrheit (also der Gewinner) stehen will, liegt hier irgendwo der Übergang von der Information zur Manipulation. Heute kann man Stimmen kaufen, ohne dass an das "Stimmvieh" selbst auch nur ein Cent fließt. Das Geld fließt an Firmen, die mit massenpsychologischen Methoden Stimmungen erzeugen und damit Mehrheiten kippen können.
Deshalb müssen wirtschaftliche, publizistische und politische Macht unbedingt getrennt bleiben und sollten sich nicht in einer Person vereinen.