Wer über, sagen wir, 5 Millionen flüssiges Vermögen verfügt, hat dies normalerweise nicht in einem einzelnen Aktiendepot, sondern auf komplexe Anlagenformen verteilt. Um das zu verwalten, Investitionen in neue, rentable Gelegenheiten zu tun, Risiken zu balancieren usw. wird ein Vermögensverwalter angestellt.
Diese Firmen nehmen locker 1 % des verwalteten Vermögens pro Jahr als Gebühr. Sie haben kein Problem, ihren Anteil zu berechnen, und ihre Kunden haben kein inneres Problem damit, diese quasi Steuer jährlich abzudrücken. Sie erleiden offenbar auch keinen großen finanziellen Schaden, denn sonst würden sie es ja nicht tun.
Die finanziellen Erfolge solcher Vermögensverwalter sind oft zweifelhaft, jedenfalls betreiben sie nicht Werbung damit und sind auch auf direkte Anfrage zurückhaltend, wie ich selbst mal festgestellt habe. Dafür bekommt man als Kunde dann sein Geld in spezialisierten Index-Fonds angelegt, sowie Quartalsberichte auf Hochglanzpapier, zu Weihnachten eine Schachtel Pralinen, und ab und zu ein schönes Abendessen.
Eine quasi Steuer an Schmarotzer, die gerne gezahlt wird, weil sie angeblich der Erhaltung des eigenen Wohlstandes dient. Der gleiche Betrag an die breite Gesellschaft, wo er wirklich etwas Gutes bewirken könnte, wird dann als sozialistische Enteignung abgelehnt.