Es stellt sich die Frage, ob eine systematische Durchleuchtung ganzer Bevölkerungsgruppen gerechtfertigt war. Ganz zu Beginn vermutlich schon. Allerdings verleiten grosse Anfangserfolge dazu (nicht nur damals), eine Aktion übermässig lange aufrecht zu erhalten.
Bei der Tuberkulose gilt wie bei anderen Krankheiten, dass eine vollwertige und ausreichende Ernährung, frische Luft und Bewegung, sowie ein Mindestmass an Hygiene oft ausreicht, dass die Krankheit nicht offen ausbricht und überwunden wird, ganz ohne Medikamente.
Was die moralischen Überlegungen bei Rationierung/Zwangsmassnahmen anbelangt, so scheint mir, dass ein Staat mit heiss drehender Rüstungsindustrie nicht für sich reklamieren kann, dass er unfähig sei, seine kranken und/oder hungernden Bürger zu versorgen. Eine Umwidmung der Staatsausgaben und -tätigkeiten weg vom Krieg hin zu sozialen Diensten wäre sehr wohl möglich gewesen. So wie es heute möglich wäre, alle Hungernden dieser Welt zu versorgen, statt menschenverachtende Kriege zu führen.