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Avatar von michael bliem
  • michael bliem

mehr als 1000 Beiträge seit 27.03.2016

sterbehilfe gab und gibt es

der artikel ist gut, zeigt sehr realistisch die politische und psyhologische vorgangsweise der propagandaabteilung. es gibt aber auch sehr unrealistische einschätzungen, vor allem die medizin und deren historische entwicklung betreffend. olaffreigeist und mathematiker haben es schon ganz gut auf den punkt gebracht. ich möchte hier nur noch zusätzlich etwas anmerken, was im artikel nicht richtig gewertet wird:

die szene mit der sterbehilfe des mädchens im wald. egal welche absicht dahinter stecken mag, so zeigt diese szene eher sehr realistisch wie sterbehilfe funktionierte und immer noch funktioniert. es ist verboten, aus menschlichkeit will man dem patient aber weitere qualen ersparen. wieso dieses vorgehen noch immer illegal ist, ist zwar verständlich, weil eben genau das verhindert werden soll, was im dritten reich passierte, gleichzeitig nötigt dieses verbot aber ärzte dazu im notfall in die illegalität ausweichen zu müssen. dass man die sterbehilfe nicht im beisein von zeugen ausführt, ist aus diesem grund nur zu verständlich. auch wird medizin nie so funktionieren, dass der arzt uneingeschränkt ehrlich mit patient und angehörigen sein kann. dass schliesst sich allein schon aufgrund des sprachlichen unterschieds aus. was ein arzt mit einem fachausdruck beschreiben kann würde - um es einem patienten verständlich zu machen - ein medizinstudium oder zumindest viel hintergrundwissen abverlangen. ein arzt muss immer übersetzen - in eine einfachere sprache - die dann immer die wahrheit unzureichend abbildet. so gesehen kann man die szene durchaus sehr human betrachten, ein arzt der einem mädchen liebevoll sterbehilfe leistet und die eltern zu trösten versucht.

wieso allerdings dass thema sterbehilfe in diesem zusammenhang (es geht doch um das thema tuberkulose!) überhaupt in den film integriert wird bzw. doch deutlich angesprochen wird, ist eine ganz andere frage und das analysiert der autor sicher richtig.

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