Schon wieder Adam Green! Ich muss gestehen, dass ich bisher
wenige Songs dieses Herren bewusst wahrgenommen habe. Aber
gehoert und gelesesn /ueber/ ihn habe ich jetzt mehr als
reichlich.
In der Regel freue ich mich ja ueber jeden zuenftigen Verriss
und jede haemische Schmaehkritik an jungen, zukunftsfrohen
Kuenstlern. Aber: Wer es fertigbringt, in ein und dem
selben Artikel folgende Passagen unterzubringen:
> [...] und wer obendrein aus diesen schlüpfrigen Aphorismen
> eines Postpennälers noch (wie Die Zeit) den "Zustand der
> Jugend am Anfang des 21. Jahrhunderts herauslesen" möchte,
> dem ist nicht mehr zu helfen.
und:
> [...] um bisweilen ins Größenwahnsinnige ("Ich werde das
> 'Unterwegs' für meine Generation schreiben. Es wird 'Bleib
> zu Hause' heißen") abzugleiten.
und nicht begreift, dass mit diesem koestlich schoenen
Adam-Green-Zitat der Zustand der Jugend am Anfang des 21.
Jahrhunderts vollstaendig -- und in kuerzest moeglicher, man
ist versucht zu sagen: kuenstlerisch verdichteter, Form --
beschrieben ist, bei dem seine Ganglien kann ja auch etwas
nicht ganz in Ordnung sein.
Nun gut, ich werde mich demnaechst einmal kundig machen, was
dieser Hype umd den gruenen Jungen fuer eine Grundlage hat.
Vermutlich ist's im Kern nicht nicht anders gelagert als in
folgender (wahren) Anekdote:
In meiner Stadt gibt es einen Salon, wo dem Publikum neben
preiswerter Limonade auch die Produkte der Kunstmalerei
-- unterschiedlichster Qualitaet -- geboten werden. Vor ein
paar Wochen kam jemand, nach durchzechter Nacht, auf die
Idee, alles gerade in Griffweite befindliche Geruempel an
die Wand zu nageln und den Titel: 'Hingeschissen, aber
trotzdem schoen' draufzukritzeln. Waere mein Vorschlag in
die Tat umgesetzt worden, dieses Kunstwerk mit einem
Ich-bin-bereits-verkauft-Schild zu markieren, noch schnell
ein paar weitere Meisterwerke zu produzieren ('Der Morgen
meines Untergangs', Oel auf Thunfisch, 3000 EUR) und auf
kaufkraeftige Kunstliebhaber zu warten, haette sich sicher
ein Adam-Green-analoger Hype in den Tempeln der bildenden
Kunst wiederholen lassen. Aber auf mich hoert ja niemand!
Einen Punkt hatte die Aktion aber ganz klar mit dem Fall
Adam Green gemeinsam: Darueber wurde auch viel dummes Zeug
geschnattert -- einen Tag lang; danach war wieder Ruhe im
Karton.
MfG
wenige Songs dieses Herren bewusst wahrgenommen habe. Aber
gehoert und gelesesn /ueber/ ihn habe ich jetzt mehr als
reichlich.
In der Regel freue ich mich ja ueber jeden zuenftigen Verriss
und jede haemische Schmaehkritik an jungen, zukunftsfrohen
Kuenstlern. Aber: Wer es fertigbringt, in ein und dem
selben Artikel folgende Passagen unterzubringen:
> [...] und wer obendrein aus diesen schlüpfrigen Aphorismen
> eines Postpennälers noch (wie Die Zeit) den "Zustand der
> Jugend am Anfang des 21. Jahrhunderts herauslesen" möchte,
> dem ist nicht mehr zu helfen.
und:
> [...] um bisweilen ins Größenwahnsinnige ("Ich werde das
> 'Unterwegs' für meine Generation schreiben. Es wird 'Bleib
> zu Hause' heißen") abzugleiten.
und nicht begreift, dass mit diesem koestlich schoenen
Adam-Green-Zitat der Zustand der Jugend am Anfang des 21.
Jahrhunderts vollstaendig -- und in kuerzest moeglicher, man
ist versucht zu sagen: kuenstlerisch verdichteter, Form --
beschrieben ist, bei dem seine Ganglien kann ja auch etwas
nicht ganz in Ordnung sein.
Nun gut, ich werde mich demnaechst einmal kundig machen, was
dieser Hype umd den gruenen Jungen fuer eine Grundlage hat.
Vermutlich ist's im Kern nicht nicht anders gelagert als in
folgender (wahren) Anekdote:
In meiner Stadt gibt es einen Salon, wo dem Publikum neben
preiswerter Limonade auch die Produkte der Kunstmalerei
-- unterschiedlichster Qualitaet -- geboten werden. Vor ein
paar Wochen kam jemand, nach durchzechter Nacht, auf die
Idee, alles gerade in Griffweite befindliche Geruempel an
die Wand zu nageln und den Titel: 'Hingeschissen, aber
trotzdem schoen' draufzukritzeln. Waere mein Vorschlag in
die Tat umgesetzt worden, dieses Kunstwerk mit einem
Ich-bin-bereits-verkauft-Schild zu markieren, noch schnell
ein paar weitere Meisterwerke zu produzieren ('Der Morgen
meines Untergangs', Oel auf Thunfisch, 3000 EUR) und auf
kaufkraeftige Kunstliebhaber zu warten, haette sich sicher
ein Adam-Green-analoger Hype in den Tempeln der bildenden
Kunst wiederholen lassen. Aber auf mich hoert ja niemand!
Einen Punkt hatte die Aktion aber ganz klar mit dem Fall
Adam Green gemeinsam: Darueber wurde auch viel dummes Zeug
geschnattert -- einen Tag lang; danach war wieder Ruhe im
Karton.
MfG