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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Re: Das haben wir 1989 auch geglaubt

Schwätzen wir mal Tacheles:

1989:
Die DDR war technisch und faktisch pleite.
Die BRD war faktisch aus Sicht der Wirtschaft ein Schrumpfland.

Das, was man 1989 gemacht hat, ist ein bisschen das, was man 2015 wiederholen wollte (Schabowski-Effekt inklusive, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen): die DDR-Bürger sollten vor allen Dingen Konsumenten sein um die schwächelnde Westwirtschaft zu stützen. Was meinst du, warum es irrsinnig viele Frühverrentungen mit vorteilhafter Finanzierung gab, warum ein Ostrentner bewertet wurde wie ein Eckrentner West, der 45 Beitragsjahre gut verdient hat? Aus zwei Gründen: um die zu erwartende Arbeitslosigkeit zu drücken und damit der Ostrentner konsumieren kann. Mein Großvater, Maschinenbauingenieur, ging mit Mitte 50 in Frührente, ein paar Monate später schloss das Pentagon (Kamerahersteller in der DDR).

Der Rest hat halt a weng Pech gehabt, der wurde mit Begrüßungsgeld und blauen Brief in die Nachwendezeit entlassen. Denn die meisten Unternehmen waren marode und wurden dann von der Treuhand geschlossen. Neues ist aber nicht nachgewachsen, weil kein DDR-Bürger nennenswertes Vermögen zur Firmengründung aufweisen konnte und auch gar nicht die notwendigen Fertigkeiten hatte (die waren in der DDR nicht gefragt). Damit aber auch hier der Konsum brummte, gab's Arbeitslosen- und Sozialhilfe, großzügige Regelungen und, wer konnte und nicht belastet war, bekam auch irgendwie wieder einen Job.
Aber eigentlich hätte der Osten eine reine "Konsumzone" werden sollen, ohne nennenswerte Industrie und möglichst ohne jede Konkurrenz.

Und heute macht man das nochmal: diesmal mit den Flüchtlingen - die sollen nicht arbeiten, die sollen konsumieren und die Wirtschaft durch ihren Konsum stützen.

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