Obwohl das eine Prozent Zugewinn statistisch natürlich nicht belastbar ist, weil
1.) unterhalb des Fehlerbereichs von Umfragen liegend;
2.) durch die anderen Institute qualitativ nicht bestätigt;
spinne ich den Faden mal weiter und nehme an, daß diese kleine Steigerung eine konkrete Ursache, nämlich das Rentenpaket von Hubertus Heil hat, indem er nicht nur Geschenke macht, sondern mit der Ankündigung auch Selbständige zur Finanzierung der allgemeinen Altersrente heranzuziehen, zumindest ein Signal gibt, daß allmählich wieder etwas Vernunft, Mut und Anstand ins Willy-Brandt-Haus einzieht.
Für den Niedergang der SPD war die AGENDA2010-Politik der Schröder-Clement-Müntefering ....-Clique die ZENTRALE WEICHE. Deshalb hat Lafontaine damals den Bettel hingeschmissen - und musste sich von diesen Verrätern auch noch beschimpfen lassen - und deshalb hat er heute, wie damals Recht mit seiner Analyse. Leider werden seine Äußerungen von allzu vielen Bürgern (unter denen sich auch ein großer Teil der am meisten von der sozialen Schieflage Betroffenen befindet) nur über Bande, also über die Reflexion unserer neoliberalen Leitmedien wahrgenommen und konnten somit relativ wenig Gegendynamik entfalten.
Dennoch: das Wohl und Wehe der SPD...aber auch der LINKEN und der GRÜNEN...hat fundamental mit der Bearbeitung und zufriedenstellenden Lösung der sozialen Frage zu tun. Bisher konnte man sich da noch zurücklehnen und mit allgemeinem Geschwafel davonstehlen...aber nach dem kürzlichen AFD-Parteitag gibt es von dort Ankündigungen, die in dieser Hinsicht für 2 Drittel der Bevölkerung durchaus sehr attraktiv sein dürften. Und auch wenn man seine Zweifel hegen darf, angesichts einer Alice Weidel (als (ex?)GoldmanSachs-Bankerin) oder Herrn Meuthen (der bisher im Prinzip ebenfalls eher die neoliberale Schiene verfochten hat).
Die vereinte Linke muss jetzt endlich Gas geben und was für die Menschen im Lande tun, die langsam aber sicher sowohl politische Orientierung als auch das Vertrauen in die Kompetenz und Handlungsfähigkeit ihrer Vertreter verlieren. Das völlig falsch gemanagte Flüchtlingsproblem ist hierfür ein ganz offensichtlicher Indikator.