"Heute erleben wir eine Polarisierung der Gesellschaft in Arm und
Reich, wie sie zu Anfang der Neunziger kaum vorstellbar war. Zwanzig
Prozent der Bevölkerung besitzen mehr als achtzig Prozent des
privaten Vermögens. Dagegen verfügt die Hälfte der Bevölkerung über
gar kein Vermögen. Wir haben ein Zwei-Klassen-Gesundheitssystem; der
Schulabschluss und die Berufswahl hängen immer stärker vom sozialen
Herkommen ab. Wer das sogenannte Arbeitslosengeld II erhält, muss mit
4,25 Euro am Tag sein Leben fristen. Die Pro-Kopf-Verschuldung
beträgt in Deutschland bereits zwischen 20.000 und 21.000 Euro (und
das sind nur die Schulden des Bundes).
All das ist keine Folge der Krise, sondern der Politik der letzten
zwei Jahrzehnte. Die Krise wird diese Tendenz nur weiter verstärken,
die Verschuldung in den nächsten vier Jahren auf 24.000 bis 25.000
Euro pro Kopf steigen lassen und das Auseinanderdriften der
Gesellschaft beschleunigen."
(Ingo Schulze, "Das Monster in der Grube", in: Frankfurter Allgemeine
Zeitung Online, vom 05.08.2009, URL: www.faz.net/-00mpm1)
Hier liegen imho die Ursachen für die "Ego-Gesellschaft" ohne
jegliches Empathieverhalten, die "herangezüchtet" wird - mich würde
es nicht wundern, wenn eine Umfrage unter deutschen Studierenden
ähnliche Werte wie diese Studie aus den USA ans Tageslicht befördern
würde. Als ebenfalls (noch) Studierender kann ich nur aus eigener
Erfahrung berichten, dass ich ein "zunehmendes Ellenbogenverhalten"
unter den Kommilitonen beobachten kann, sehr traurig was die Politik
aus diesem Land gemacht hat :-(