Also, wenn die Isolationspflicht fällt, dann gehen die Leute wieder krank zur Arbeit.
Wenn die Leute krank zur Arbeit gehen, tun sie das, weil sie keinen Tag auf die Arbeit verzichten wollten, da ihr Leben sonst sinnentleert wäre?
Oder tun sie es, weil sie sich dazu gezwungen sehen, weil sie in sich in einem Konkurrenzkampf mit - vielleicht gesünderen oder effektiver arbeitenden Kollegen sehen?
Sollten wir vielleicht noch mehr sinnentleerte Pflichten, für die gesamte Bevölkerung einführen, damit die Werktätigen nicht benachteiligt werden und den Anforderungen besser standhalten, im Übrigen auch unser aller Gesundheit zuliebe. Zum Beispiel könnte man eine Pflicht einführen, durch einen 50 cm langen Strick zwischen den Beinen zu verhindern, dass manche Kollegen, den anderen einfach davonrennen auf dem Weg zum Kopierer oder ins Zimmer der Chefin. Auch bei Gelegenheiten außerhalb der Arbeit, etwa beim Winterschlussverkauf, würde solch eine Pflicht für mehr Gleichberechtigung - übrigens auch zwischen den Geschlechtern führen. Also nicht nur bei der Arbeit die Strickpflicht, sondern überall.
Durch solche Pflichten machen wir die Gesellschaft menschlicher, ohne an den Zuständen etwas zu ändern. Chapeau Frau Wangerin!