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  • fuckup2

mehr als 1000 Beiträge seit 15.09.2022

Re: kein Wort zur Ausbeutung danach

fox106 schrieb am 26.12.2024 12:56:

5. Putin trat dann als sichtbare Figur des tiefen Staats an die Macht. Der FSB/KGB, das Militär waren die eigentliche Stütze. Diesen Gruppierungen diente er, um diesen Staat zu erhalten und damit auch deren Macht.

Du hast richtig erkannt, dass Putin ein Vertreter des tiefen Staates ist. Jedoch dient er weder diesen Strukturen noch dem Staat. Die Familie Putin ist nochmal unfassbar viel reicher, als Familie Jelzin. Es wird von guten 500 Milliarden US-$ gemunkelt. Flüssig, nicht so ein Aktien-Witz wie bei Elon.

Ich vermute, dass die USA die Schwäche gezielt nutzten, um eben die Nato soweit nach Osten zu bringen, die Ukraine völlig abzutrennen, um zu verhindern, dass Russland nochmals eine Weltmacht wird. Obama sah Russland ja schon als "regionale Macht" und die USA als einzige Weltmacht.

Du machst die Rechnung ohne die Völker über die Du sprichst. Mit einem Gross-Europa unter Deutscher und Russischer Führung kannst Du in Polen nicht punkten.

Es ist nicht die NATO die sich aktiv nach Osten ausgebreitet hat, sondern es sind die Völker denen in den Jahrzehnten zuvor der Russsische Stiefel die Zähne rausgetreten hat, welche keine Lust auf weitere Experimente hatten.

Meines Erachtens hätte die Geschichte eine ganz andere Wendung genommen, wenn Europa sich von den USA abgesetzt und kooperativ mit Russland das weiter entwickelt hätte. Die Nato hätte damals längst aufgelöst werden müssen.

Die Geschichte klingt zu gut um wahr zu sein.

Im Gegenteil wusste die Geschichtsschreibung schon vor dem Beitritt Polens (et. al.), dass sich Russland faktisch nichts verändert hat. Im Klartext: Bei FSB & GRU wurden in den Jahren 1991-2024 munter dieselben Szenarien durchgespielt, wie in den Jahren 1944-1991.

Ein Land wie Polen wäre Korsakow verblödet gewesen, wenn sie nicht der NATO beigetreten wären. Ein Pseudo-Schutz unter der EU ist nicht zu vergleichen mit US-Basen im Land und ggf. Atomarer Teilhabe.

Dann wäre der Wandel im Osten ein wirtschaftlicher, politischer und friedlicher Übergang geworden. Die Rohstoffe Russlands, die wirtschaftliche Stärke Europas, das hätte eine tolle Kooperation gegeben.

Nein, weil alle diesen feuchten Träume einen tatsächlichen Wandel in Russland implizieren. Den gab es nie. Nicht einmal zu Jelzins Zeiten.

Die Russen hätten so die Partnerschaft zu China nur bedingt gemacht, da letztlich beide im Osten viele Konfliktlinien haben.

China ist weder der Partner der USA noch Russlands. Jedoch hat China mit Russland noch offene Rechnungen und verdankt den USA seinen Aufstieg.

Da Europa diese große Chance verstreichen ließ, durch die Natoerweiterung und auch dem Machtstreben der Russen bezüglich Ukraine jedwede Zusammenarbeit verhindern werden für lange Zeit, fällt die Welt zurück in die alte Frontsituation. Und daraus resultiert meines Erachtens auch diese immer stärkere Glorifizierung der UDSSR.

Wie kommst Du zu der schrägen Analyse?

Das "Sowjetische Projekt" gab es im Raum der Post-UDSSR seit 1991. Darüber hinaus hat mutmaßlich niemand der UDSSR eine Träne nachgeweint.

Die Frage aus all diesem Vergangenem ist aber:
- Gehen wir zurück in den kalten Krieg und ist diese Situation wieder haltbar?

Wir sind da schon längst angekommen. Die Globalisierung liegt in den letzten Zügen.

Damals stand eine starke USA den schwächelndem Russland ohne China gegenüber. Heute sind die USA mehr als angeschlagen, der gesamte Westen hat Überschuldung (auch China!!).

Die USA sind schon seir 10 Jahren dabei zu re-industrialisieren. Dollar-Schulden jucken die USA nur bedingt. Am Ende kommen so Ansagen von Trump & co. man möge doch bitte 5% seine BIP bei Northrop, Lockheed, Boeing & co. anlegen.

Russland hat viele Defizite von damals aufgeholt

Wirtschaftlich? Keineswegs. Außer dem primären Sektor funktioniert nichts wirklich gut in Russland. Die 21% Leitzins verunmöglichen zudem jegliche Investitionen.

[Russland], ist aber schon allein der Bevölkerungsgröße wegen keine Großmacht.

Militärisch ist Russland keine Grossmacht, wie man an dem abarbeiten an der Ukraine sehen kann.

Militärisch sind aber Russland mit Partner sehr stark geworden

Du wolltest sagen: Andere Länder erstarken

Daher ist der Kalte Krieg so nicht mehr darstellbar, sondern vornehmlich eine Abkapselung des Westens, was aber für Handelsnationen fatal ist.

Dir scheint die Wirkung der Sanktionen entgangen zu sein. Jedenfalls spielen China und Indien weitestgehend so wie sie es sollen.

Und mal ehrlich:
Indien wäre doch sackdumm den Russen Öl zu einem höheren Preis abzunehmen, als dem Sanktionsdeckel. Indien wäre auch sackdumm mit etwas anderem als Rupien zu bezahlen. Indien verkauft gegen Dollars weiter, aber Putin muss die Rupien in Indien wieder ausgeben.

Russland kann selbst alleine in vielen Bereichen, vermutlich in Jahren noch besser, da die Autarkie wächst.

Feuchte Träume trocknen nie.

Nur, diese Krise trifft die USA, den Westen und auch China hart, die Russen können das bestens aussitzen!

Und deswegen ruiniert Russland seine Wirtschaft mit 21% Leitzins und werter gleichzeitig den Rubel ab?

Und Europa wird von den USA wohl am härtesten geschlagen, da die Dollars dort noch als Wertanlage gesehen werden. Mit deren Abwertung kommt das System hier in große Nöte, die billige Energie aus dem Osten ist gekappt und die Seewege beherrschen die USA,

Mehr Wunschdenken ging nicht?

Mal angenommen der Dollar werter ab und Öl kostet deswegen 200 US-$. Kümmert dich niemanden, weil sich der Preis in Euro nicht verändert hat. - Kümmert auch die USA selbst nicht, weil dann US-Amerikanische Produkte billig sind und die Wirtschaft brummt.

Die Großgemengelage für Europa ist daher düster und ich fühle mich manchmal in die Zeit der 20-zwanziger Jahre zurück. Was ist, wenn danach wieder so ein Monster aus dem Chaos aufsteigt?

Die rote Sarah wird hoffentlich niemand wählen.

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