Ansicht umschalten
Avatar von Grossrechnerquäler
  • Grossrechnerquäler

mehr als 1000 Beiträge seit 20.04.2002

Re: Banken nicht retten! Mehr Kapitalismus wagen!

Qaeselox schrieb am 14. September 2013 23:07

> Grossrechnerquäler schrieb am 14. September 2013 19:31

> > Dann die normalen Bankkunden (die mit Sparbuch, Girokonto und
> > Tagesgeldkonto) retten. 
> > 

> Warum? Die normalen Bankkunden sind auch Gläubiger der Bank.
> Vielleicht wäre es mal heilsam wenn man aufhörte, von "guten" und
> "schlechten" Gläubigern zu faseln und das Gesamtproblem zur Kenntnis
> nähme. 

Das Problem ist das Du in unserer bargeldlosen Gesellschaft nicht
einfach Dein Geld bankenfrei aufbewahren kannst selbst wenn DU auf
Zinsen verzichten willst. 

Stell Dir mal vor alle Leute lagern ihr Geld als Bargeld in
Schliessfächern bei Banken. 

Darum sehe ich hier schon eine Sondersituation für Sichteinlagen
durch den Bargeldzwand. Ohne die bekommst Du sofort einen
unkontrollierbaren Bankrun. Ausserdem wollen ja manche Leute Bargeld
ganz abschaffen umd die Schwarzarbeit zu bekämpfen ... oder vieleicht
doch zur totalen Überwachung .... anderes Thema! 

Also im Prinzip hast Du natürlich Recht aus rein praktischen
Gesichtspunkten bin ich für eine Ungleichbehandlung.

Ausserdem hatten wir noch keine Bankenpleite bei der wenn man die
Verlustreihenfolge Aktionäre, Schuldverschreibungsgläubiger (CDS,
Aktienanleihen, Bankanleihen, Genussscheine, Optionsscheine) und
Sichteinlagen Kunden eingehalten hätte der Staat besonders viel hätte
zahlen müssen. Man rettet ja leider immer schon die Aktionäre und
mutet diesen nicht den verdienten Totalverlust zu. 

Die Abwicklung einer Bank dauert halt, weil eine Bank ja Forderungen
hat die erst in der Zukunft fällig werden. Um dann nicht Leute in ein
Liquiditäts Problem laufen zu lassen (mit ekundär Folgen in der
Wirtschaft) ist ein Retten der Sichteinlagen Kunden sinnvoll.

> Daß die ganze Sparerei für den Hintern ist, daß die ganze Idee von
> der kapitalgedeckten Rente Müll ist und daß man Geld nur mit einer
> gewissen Portion Risiko aufbewahren kann.

Das Problem ist das bei sogenannten Kapitalgedeckten Renten der Staat
die Versicherungen faktisch zwingt in Staatsanleihen zu investieren.
Richtig wäre wenn die zukünftigen Renten über die Erträge aus Äckern,
Unternehmensbeteiligungen und Immobilien erwirtschaftet würden. Wenn
man von Kriegen absieht werden die immer einen gewissen Ertrag
abwerfen. 

Dann wären sie wirklich ein Gegenentwurf zur umlagefinanzierten
Rente. Das will der Staat natürlich nicht, denn dann würden ja seine
Kreditzinsen steigen! 

Eine umlagefinanzierte Rente hat auch Risiken, nämlich sie ist nur
ein Versprechen das die zukünftigen Beitragszahler genug
erwirtschaften um unsere rente zu bezahlen. Gibt es zuwenig
Beitragszahler wird die Sache problematisch. 

Schraubt man die Rentenabzüge zu hoch flüchten die Leute in Länder wo
man ihnen was von dem übrieg lässt was sie erwirtschaften(z.B. USA). 

Wie die Demografie in unserem Land aussieht setze ich mal als bekannt
voraus. 

Wenn die Babyboomer in Rente gehen wird wird es ecklig für unser
Rentensystem. 

Die Rente mit 67 von Rot Grün war eigentlich eine Kürzung der
Prognose was wir zu erwarten haben wenn wir in Rente gehen und die
Schaffung der Möglichkeit für die Leute die es können dem durch eine
längere Lebensarbeitszeit zu entgehen. 

Mit dem Erreichen des Rentenalters erlischt ja der Arbeitsvertrag
automatisch. 

Die Rentenkürzung wurde durch die Antibabypille beschlossen, nicht
durch irgendeine Regierung. Die Kohlregierung hat sie nur
verschwiegen und lieber "Die Rente ist sicher" plakatiert. 

Der Fehler liegt im umlagefinanzierten Rentensystem selbst das ein
Demografie Problem hat. Die ursprüngliche Idee war ja eine andere,
ein Topf aus dem alle unproduktiven (hier gemeint Kinder und Rentner)
finanziert werden und in die der aktuell produktive Teil der
Bevölkerung einzahlt. Aber Herr Adenauer meinte ja "Kinder bekommen
die Leute immer". Ja aber nicht mehr genug. Jetzt haben wir den
Salat.

> http://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Adenauer#Wirtschafts-_und_Sozialpolitik

Es ist ein staatlich sanktioniertes Schneeballsystem, aber es werden
nicht mehr genug neue "Kunden" gewonnen um das System am laufen zu
halten. 

Jedenfalls nicht ohne das man den Beitragszahlern mehr abnimmt als
heute und den Rentnern weniger gibt. Bei Leuten die ihr Leben lang
schlecht verdient haben führt dies in die Sozialhilfe .... Das Geld
für die Sozialhilfe muss aber auch wieder jemand erwirtschaften! 

> Schluss mit dieser ganzen Sorglosmentalität und die Augen aufgemacht!

Das Wissen in die Köpfe aller reinbringen ohne eine Panik auszulösen?
Viel Spass mit den Bildlersern dieser Republik! 

Bewerten
- +
Ansicht umschalten