Jödickes Ausführungen möchte ich ohne Einschränkung unterstützen. Ich würde noch weiter gehen und den Anspruch erheben, so schnell wie möglich auf ein Projektionssystem der politischen Macht umzustellen, dass sich nahezu ausschliesslich auf aleatorische Verfahren stützt und auf sogenannte Volkswahlen und -abstimmungen verzichtet.
Wie Jödicke richtig anmerkt, ist es keine triviale Angelegenheit, mit Hilfe des Zufalls zu funktionsfähigen Räten zu gelangen. Wie in jedem anderen System stellen sich viel Fragen, die man so oder so beantworten kann. Manche von ihnen lassen sich wohl nur empirisch lösen, keine von ihnen ist unlösbar. Zumindest nicht, wenn man als Massstab die bürgerliche Demokratieform nimmt, die auf Mehrheitsentscheide beruht. Auch dort gibt es bekanntlich unendlich viele Modelle, wie ein Wahlprozedere oder eine Referendumsmöglichkeit geregelt werden kann. Z. B. ist der Unterschied zwischen einem Majorz- und einem Proporzverfahren in Reinform bezüglich der Resultate gewaltig. Und dann gibt es alle nur erdenklichen Mischformen. Und alle haben sie ihre Vor- und Nachteile. Nicht selten sind letztere so beträchtlich, dass es z. B. fast unmöglich wird, eine stabile Regierung zu bilden - es kommt aus formalen Gründen zur Staatskrise.
Analog kann auch bei einem aleatorischen Verfahren viel so oder anders gemacht werden. Man müsste nur den Mut aufbringen, es zu versuchen.