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  • collapsar

mehr als 1000 Beiträge seit 22.07.2000

Re: Ostexpansion

wissen ist ohnmacht schrieb am 18. März 2014 08:07

> es gibt keine europäische "ostexpansion", das ist nur ein mythos. was
> können wir europäer denn dafür, dass sich viele ehemalige
> sowjetrepubliken nach dem zerfall der sowjetunion westlich
> orientieren?

zwischen orientierung nach westen und aufnahme in die eu bzw. (für
rußland wohl entscheidender) die nato besteht ein unterschied.

müssen die betroffenenen länder wirklich ausbuchstabiert werden? zur
sicherheit ...

estland, lettland, litauen, polen, tschechei, slowakei, ungarn,
rumänien, bulgarien. und wäre es nach den usa und ihrem korrupten
marionettendemokrator saakaschwili (jaja, der wurde mal 'gewählt')
gegangen, stünde georgien ebenfalls auf der liste.


> die russische high society lebt königlich, aber grosse teile der
> bevölkerung leben in bitterster armut und unterdrückung. minderheiten
> werden brutal schikaniert und ausgebeutet, die presse- und
> meinungsfreiheit wird in russland brutal unterdrückt. schöne heile
> welt in russland? wohl kaum.

> wer ein neuromantisches bild von putin hat, der sollte dringend mal
> zum arzt gehen: er ist ein geheimdienstspezialist der gefährlichsten
> sorte und hat längst überall seine hauseigenen oligarchen
> installiert. sobald ein oligarch ihn jedoch durchschaut hat, muss er
> entweder ins ausland fliehen oder kann sich gleich ein onewayticket
> richtung sibirien buchen.

dem kann man weitgehend zustimmen.

das ändert allerdings nichts daran, daß der westen rußland über 2
jahrzehnte mit weitgehend leeren versprechungen abgespeist und eben
nicht als ebenbürtige großmacht behandelt hat.

nun kann man meinen, eine diktatur à la putin habe darauf auch keinen
anspruch. abgesehen davon, daß die westlichen nationen alles andere
als lupenreine demokratien sind, ist es schlichtweg dumm,
außenpolitik an dieser haltung auszurichten, wenn man die realen
machtverhältnisse und interessenlagen ausblendet. 

daß putins interessen sich nicht am primat der volkswirtschaftichen
prosperität orientieren, zeigt sich gerade. und wer sich noch an die
finsteren zeiten des kalten krieges erinnert, könnte befürchten, daß
dies für den großteil der russischen bevölkerung ebenfalls gilt.

mfg, carsten

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