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  • William Zard

mehr als 1000 Beiträge seit 13.06.2005

Re: Wintershall (BASF), RWE und E.ON

/usr/bin/laden schrieb am 18. März 2014 10:33

> William Zard schrieb am 18. März 2014 10:09

> > Nein Herr Brake, die Energieabhängigkeit ist kein Friedensstifter,
> > sie ist ganz banal das Druckmittel mit dem Europa und Deutschland von
> > Putin vorgeführt werden!

> Unsinn. Ob seine Energie nach EU, China, Indien oder sonstwohin geht,
> ist dem Russki herzlich egal.
> Abnehmer gibts genug.

Im Prinzip ja, aber im Detail gibt es eben entscheidende feine
Unterschiede.

China deckt seinen Erdgasbedarf zu 94% aus eigenen Ressourcen, da ist
eben kaum Nachfrage nach Erdgas aus dem Ausland. China importiert ~6
Mrd. m³, Deutschland alleine (also ohne andere EU-Länder) alleine
schon 35 Mrd m³.
Indien ist da schon ein besseres Beispiel, die haben ein Defizit von
~20 Mrd. m³ ... sie werden aber einmal schon bedient (Iran,
Kazachstan?)und ein andermal müsste russisches Gas einen ziemlich
langen Weg nehmen ... mitten durch kazachstan durch.

Die Pipelines nach China oder Indien sind dem entsprechend auch eher
nicht vorhanden.

Zu guter Letzt ist es auch noch eine Frage, zu welchem Preis man das
Gas wohin verkaufen kann. Man könnte annhemen, dass China oder Indien
weniger für Erdgas zahlen können als Deutschland oder Europa, weil
weder die Endabnehmer so viel Kaufkraft wie hierzulande haben, noch
die industriellen Abnehmer eine annähernd eine so hohe Wertschöpfung
damit erreichen, wie man es hierzulande schafft.

Vor allem solltest Du nicht unterschätzen, was der schon beschriebene
Asset-Tausch von Gazprom mit Wintershall oder der verkauf von DEA
bedeutet. Russland hat damit die *gesamte* Wertschöpfungskette vom
Gasfeld bis zum Letztverbraucher in der Hand und macht entsprechend
höhere Margen, als lediglich beim Verkauf "bis an die Grenze" zu
China.

> Die deutschen
> Exporte sind das Druckmittel:

> > http://www.ost-ausschuss.de/russland-treibt-deutschen-export-0

Darüber könnte man mal andenken, aber ich fürchte unsere vom Export
abhängige Wirtschaft leidet darunter ebenfalls mehr, als die Russen,
die letztlich auch jedes unserer Produkte auch anderswo auf dem
Weltmarkt kaufen können ... das bisschen Einbuße beim
Qualitätsunterschied zu Made in Germany wird den Russen dann mit
günstigeren Preisen versüßt ...

Diene Gedankengänge sind theoretisch ganz gut, haben aber einen
entscheidenden Haken, sie werden von der Realität eben widerlegt,
offensichtlich muss DE, die EU, die USA und der Rest der Welt
Russland/Putin einfach gewähren lassen, weil man kein angemessenes
Druckmittel hat.

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