William Zard schrieb am 18. März 2014 11:10
> China deckt seinen Erdgasbedarf zu 94% aus eigenen Ressourcen, da ist
> eben kaum Nachfrage nach Erdgas aus dem Ausland. China importiert ~6
> Mrd. m³, Deutschland alleine (also ohne andere EU-Länder) alleine
> schon 35 Mrd m³.
> Indien ist da schon ein besseres Beispiel, die haben ein Defizit von
> ~20 Mrd. m³ ... sie werden aber einmal schon bedient (Iran,
> Kazachstan?)und ein andermal müsste russisches Gas einen ziemlich
> langen Weg nehmen ... mitten durch kazachstan durch.
Kasachstan ist wohl noch das kleinste Problem, die sind doch mit
Russland verbündet. Aber dann kommt noch Afghanistan... Also lieber
gleich durch China, die können so ne Pipeline auch am schnellsten
bauen.
> Zu guter Letzt ist es auch noch eine Frage, zu welchem Preis man das
> Gas wohin verkaufen kann. Man könnte annhemen, dass China oder Indien
> weniger für Erdgas zahlen können als Deutschland oder Europa, weil
> weder die Endabnehmer so viel Kaufkraft wie hierzulande haben, noch
> die industriellen Abnehmer eine annähernd eine so hohe Wertschöpfung
> damit erreichen, wie man es hierzulande schafft.
Trotzdem sind die Gaspreise in Asien sogar höher als im Westen.
Erstaunlich, das Russland da nicht schon längst ein Rohr verlegt hat.
> Vor allem solltest Du nicht unterschätzen, was der schon beschriebene
> Asset-Tausch von Gazprom mit Wintershall oder der verkauf von DEA
> bedeutet. Russland hat damit die *gesamte* Wertschöpfungskette vom
> Gasfeld bis zum Letztverbraucher in der Hand und macht entsprechend
> höhere Margen, als lediglich beim Verkauf "bis an die Grenze" zu
> China.
Solange es nicht kracht, würde ich sagen: Hier rächt es sich halt,
das westliche Konzerne nur bis zum nächsten Quartalsabschluss denken
und die EU Staaten keine kohärente Strategie verfolgen... Ein Ausweg
wäre, mal ernsthaft auf selbstproduzierte, erneuerbare Energie zu
setzen. Würde ich auch sehr begrüssen.
> > Die deutschen
> > Exporte sind das Druckmittel:
> >
> > > http://www.ost-ausschuss.de/russland-treibt-deutschen-export-0
>
> Darüber könnte man mal andenken, aber ich fürchte unsere vom Export
> abhängige Wirtschaft leidet darunter ebenfalls mehr, als die Russen,
> die letztlich auch jedes unserer Produkte auch anderswo auf dem
> Weltmarkt kaufen können ... das bisschen Einbuße beim
> Qualitätsunterschied zu Made in Germany wird den Russen dann mit
> günstigeren Preisen versüßt ...
Öhm... ich dachte auch an Druckmittel in der Hand von Herrn Putin.
Das die Deutschen kaum mit einem Exportstop drohen können, war mir
schon klar.
Ich hatte Dein
"
dass "am Gashahn drehen" eine leere Drohung bleibt...
"
falsch verstanden. Aber die EU kann ohnehin nicht ernsthaft mit einem
Importstop drohen, sonst gehen hier die Lichter aus. Das lässt sich
kurzfristig auch nicht ändern, aber wenn es aber hart auf hart kommen
sollte, sind irgendwelche Besitztitel doch eh nix wert, die werden
einfach konfisziert (vulgo: "Eingefroren"). Und das wirtschaftliche
Verflechtungen das Kriegsrisiko verringern, steht doch wohl ausser
Frage. Wer bombardiert schon seine Besitztümer im Feindesland.
> China deckt seinen Erdgasbedarf zu 94% aus eigenen Ressourcen, da ist
> eben kaum Nachfrage nach Erdgas aus dem Ausland. China importiert ~6
> Mrd. m³, Deutschland alleine (also ohne andere EU-Länder) alleine
> schon 35 Mrd m³.
> Indien ist da schon ein besseres Beispiel, die haben ein Defizit von
> ~20 Mrd. m³ ... sie werden aber einmal schon bedient (Iran,
> Kazachstan?)und ein andermal müsste russisches Gas einen ziemlich
> langen Weg nehmen ... mitten durch kazachstan durch.
Kasachstan ist wohl noch das kleinste Problem, die sind doch mit
Russland verbündet. Aber dann kommt noch Afghanistan... Also lieber
gleich durch China, die können so ne Pipeline auch am schnellsten
bauen.
> Zu guter Letzt ist es auch noch eine Frage, zu welchem Preis man das
> Gas wohin verkaufen kann. Man könnte annhemen, dass China oder Indien
> weniger für Erdgas zahlen können als Deutschland oder Europa, weil
> weder die Endabnehmer so viel Kaufkraft wie hierzulande haben, noch
> die industriellen Abnehmer eine annähernd eine so hohe Wertschöpfung
> damit erreichen, wie man es hierzulande schafft.
Trotzdem sind die Gaspreise in Asien sogar höher als im Westen.
Erstaunlich, das Russland da nicht schon längst ein Rohr verlegt hat.
> Vor allem solltest Du nicht unterschätzen, was der schon beschriebene
> Asset-Tausch von Gazprom mit Wintershall oder der verkauf von DEA
> bedeutet. Russland hat damit die *gesamte* Wertschöpfungskette vom
> Gasfeld bis zum Letztverbraucher in der Hand und macht entsprechend
> höhere Margen, als lediglich beim Verkauf "bis an die Grenze" zu
> China.
Solange es nicht kracht, würde ich sagen: Hier rächt es sich halt,
das westliche Konzerne nur bis zum nächsten Quartalsabschluss denken
und die EU Staaten keine kohärente Strategie verfolgen... Ein Ausweg
wäre, mal ernsthaft auf selbstproduzierte, erneuerbare Energie zu
setzen. Würde ich auch sehr begrüssen.
> > Die deutschen
> > Exporte sind das Druckmittel:
> >
> > > http://www.ost-ausschuss.de/russland-treibt-deutschen-export-0
>
> Darüber könnte man mal andenken, aber ich fürchte unsere vom Export
> abhängige Wirtschaft leidet darunter ebenfalls mehr, als die Russen,
> die letztlich auch jedes unserer Produkte auch anderswo auf dem
> Weltmarkt kaufen können ... das bisschen Einbuße beim
> Qualitätsunterschied zu Made in Germany wird den Russen dann mit
> günstigeren Preisen versüßt ...
Öhm... ich dachte auch an Druckmittel in der Hand von Herrn Putin.
Das die Deutschen kaum mit einem Exportstop drohen können, war mir
schon klar.
Ich hatte Dein
"
dass "am Gashahn drehen" eine leere Drohung bleibt...
"
falsch verstanden. Aber die EU kann ohnehin nicht ernsthaft mit einem
Importstop drohen, sonst gehen hier die Lichter aus. Das lässt sich
kurzfristig auch nicht ändern, aber wenn es aber hart auf hart kommen
sollte, sind irgendwelche Besitztitel doch eh nix wert, die werden
einfach konfisziert (vulgo: "Eingefroren"). Und das wirtschaftliche
Verflechtungen das Kriegsrisiko verringern, steht doch wohl ausser
Frage. Wer bombardiert schon seine Besitztümer im Feindesland.