Wirtschaftswachstum ist nicht mehr möglich. Selbst wenn es keine (immer noch kriechende, aber allmählich Fahrt aufnehmende) Klimakatastrophe gäbe, könnte die reale Weltwirtschaft nicht mehr lange wachsen, weil alle möglichen Grenzen des Wachstums erreicht sind. Wir nutzen jetzt bereits nachwachsende Ressourcen schneller, als sie nachwachsen - entweder, wir reduzieren das drastisch, um nachhaltiges Ressourcenmanagement zu etablieren, oder die Verfügbarkeit dieser Ressourcen wird von alleine brutal einbrechen.
Langfristig kann die globale Realwirtschaft nur schrumpfen. Wachstum ist einfach nicht mehr drin. Das Klima ist nicht der einzige Treiber des ökologischen Kollaps, die Klimakatastrophe ist nur eine Komponente in einer viel größeren und monströseren Gesamtkatastrophe. Der Kapitalismus ist eigentlich schon tot, zuckt nur noch herum, weil alle Staaten und Großkonzerne verzweifelt versuchen, ihn wiederzubeleben.
Und durch den Kollaps des realexistierenden Sozialismus ist der Kapitalismus alternativlos geworden, abgesehen von so ein paar kleinen unbedeutenden Ausnahmen wie Kuba. Es gibt kein Ersatzsystem, welches einfach so übernehmen könnte. Der klassische Realsozialismus sowjetischer Art war ganz nebenbei genauso wachstumsbesessen und nicht nachhaltiger als der Kapitalismus, und was heute in China abgeht, ist nur noch autoritär gelenkter Kapitalismus mit kommunistischem Tarnumhang.
Irgendwann in den nächsten ca. 30 Jahren wird die Weltwirtschaft komplett ins Bodenlose stürzen, der Kaputtalismus wird aufhören zu existieren, und wenn wir bis dahin keinen grünen Ökosozialismus aufgebaut bekommen, wird entweder irgendeine Art von Faschismus die Welt beherrschen, oder es gibt direkt einen Rücksturz in eine Art Feudalismus.