Ansicht umschalten
Avatar von Grober_Unfug
  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: ist eben das Problem an dem westlichen Kapitalismus

Und "Nein" es wird niemals eine Menschen gemachte nenneswerte CO2 Abscheidung aus der Atmosphäre geben.

Sag niemals nie ;) Das hängt meiner Ansicht nach massiv davon ab, ob der Klimawandel "katastrophal" wird oder nicht. Je schlimmer die Auswirkungen, desto aufwendigere und teurere Maßnahmen dürfte man dagegen ergreifen, und umgekehrt.

Es wird Katastrophen bedingt so viele kostspielige Baustellen geben, dass das das letzte ist, was die Politker angehen werden....
Schau Dir doch nur an was von wem seit 1980 gegen der Klimawandel (nicht!) getan wurde.
Warum soll das in der Zukunft besser laufen?
Sind das dann kleine Legislatur getriebenen Primaten mehr?
Das glaube ich - wenn ich es sehe - (nur dann wird mich schon lange der kühle Rasen decken).

Die Tonne CO2 abzuscheiden kosten ~ 30 $ und jede Menge Energie. Dann muss sie noch sicher "endgelagert" werden. Das entspricht dem Verbrauch von 320 l Benzin (ohne sonstige Verluste).
Ein Autoleben sind ca. 7000 l Benzin - macht knapp 700 $ on top.

Rechnen wir doch mal, sorry, ich kann mir den Spaß gerade nicht verkneifen, und zum Ende kommen wir uns wieder näher...
Strom aus PV in der Wüste dürfte unter 0,02€ pro kWh kosten (ja, PV-Module sind spottbillig geworden).
1 Liter Benzin enthält ca. 9,5 kWh. 320 Liter Benzin wären also 3040 kWh, oder bei 0,02€/kWh würde dieser Strom 61€ kosten.
Die 30$ sind beim aktuellen Wechselkurs 27,50€. Ergibt zusammen rund 90€ an Kosten, um eine Tonne CO2 abzuscheiden, ist also immer noch knapp unter den von mir genannten 100€.
Das aber wie gesagt eher als Spaß, natürlich ist das sauteuer.

Nur das Geld für die abgeschiedene Tonne CO2 kann nicht mehr in Wohltaten an die eigene Klientel ausgeschüttet werden um Wahlen zu gewinnen. Natürlich wäre es dort viel, viel besser angelegt . aber wer will schon Wahlen verlieren nur weil er vernünftige Politik macht (außer den Grünen vielleicht teilweise...)?

Man sollte nicht vergessen, dass die Verbrennung von 422 Litern Benzin besagte Tonne CO2 ausstößt und dabei ziemlich genau 4000 kWh thermische Energie liefert (und damit im Motor vielleicht 1300 kWh nutzbare mechanische Energie).
Produziert man aus fossilem Benzin 1300 kWh mechanische Energie, muss man also nachher 3000 kWh Strom aufwenden, um das damit verursachte CO2 wieder aus der Luft zu ziehen.
Mein Vergleich mit dem auf den Teppichboden ausgekippten Mülleimer scheint also nict ganz unpassend zu sein ;)

Das Problem ist die Entropie. Du musst 400 Teile aus einer Million Teile aussortieren. Da kann man die Thermodynamik nicht außen vor lassen - das ist mit Arbeit verbunden...

Daher ist es um ein vielfaches leichter das CO2 an der Quelle (Auspuff, Zementwerk, etc.) einzusammeln - weil man da infolge der hohen Konzentrationen viel weniger Arbeit für die Abscheidung verrichten muß.
D.h. Schifffahrt mit Methanol und Abscheider und Verflüssiger für das entstehende CO2 - um es im Hafen zu recyclen - wäre imho um Klassen besser - als anderswo das CO2 mühselig aus der Luft zu fischen und dann daraus wieder Methanol zu machen, während man es während der Fahrt in die Luft bläst.

Die Zukunft bleibt interessant!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.12.2023 21:47).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten