wirtschaftsbosse schrieb am 12.10.22 14:17:
Wie bei Hebelgeschäften. Es gibt fette Jahre, da klopft man sich stolz auf die Brust, was für ein toller Hecht man ist und es gibt Jahre, da erzählt man lieber nichts davon. Deutschland hat jahrelang von billiger Energie profitiert. Dass dies nicht nachhaltig sein kann, sollte klar gewesen sein. 2013 hieß es in der WiWo
„Das billige Gas belebt die gesamte Industrie“
https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/energie-gas-ist-das-neue-oel/6957116.htmlWährend sich andere Länder breiter aufstellten, hat sich Deutschland wie ein Junkie abhängig gemacht vom billigen Lieferanten.
Die aktuelle Gaskrise könne der "strukturelle Gamechanger für den Industriestandort Deutschland sein" und für sein exportorientiertes Geschäftsmodell.
Na hoffentlich. Dieses Geschäftsmodell ist nicht nur außerhalb auf Kritik gestoßen.
„Kritik am deutschen Exportmodell“
• Kritikpunkt 1: Deutschland macht sich abhängig von der Weltkonjunktur
• Kritikpunkt 2: Die Exportindustrie ist zu mächtig
• Kritikpunkt 3: Arbeitnehmer zahlen den Preis für den Exporterfolg
• Kritikpunkt 4: Der deutsche Exportüberschuss schadet anderen Ländern
• Kritikpunkt 5: Dem Export fallen Bürger- und Menschenrechte zum Opfer
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/exportnation_deutschland/kritik-am-deutschen-exportmodell-100.htmlDas macht noch einmal deutlich: Deutschland befindet sich in einer Sackgasse.
Nur, wenn man Pessimist ist. Die Krise ist eine Chance auf eine Umstrukturierung der Industrie. Je länger man damit wartet, desto schmerzhafter wird es wohl werden.
Welche Staaten haben sich anders und wie breiter aufgestellt?
Die alte Abhängigkeit von Russland war billiger, so billig, dass Deutschland/Europa der USA eine ernsthafte Konkurrenz geworden ist. Dieser Konkurrenz wird nun der Garaus gemacht.
Der Boss liebt keine Konkurrenz - er hasst sie!