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Re: Energiepreismäßig waren wir schon immer der "kranke Mann" in Europa

Timothy_Truckle schrieb am 12.10.2022 11:45:

Captain Data schrieb am 12.10.2022 11:40:

Energiepreismäßig waren wir schon immer der "kranke Mann" in Europa

Wie konnten wir denn dann zum Exportmister werden, wenn dass doch wie von Dir behauptet, direkt mit bezahlbare Energie verknüpft ist, und wir die, ebenfalls Deiner Aussage nach, noch nie hatten?

bye
TT

"Ganz einfach": den Exportweltmeister gibt es bei Spezial- und Sondermaschinen und bei Automobilen. Also vor allen Dingen bei teuren Produkten, bei denen aber die Energiekosten nur einen kleinen Anteil ausmachen (weniger als 1% der Gesamtkosten).
Abgesehen davon sind wir "nur" Vize-Exportweltmeister und verlieren das Rennen immer schneller.

Was uns aber gerade krachen geht, ist der Mittelstand: der Bäckermeister, der Handwerker, der Zulieferer. Geht weiter bis hin zu Stahl- und Alu-Industrie oder den Glashütten. Da, wo energieintensiv gearbeitet wird, weil hohe Temperaturen prozessbedingt erforderlich sind. Das gilt auch für die Halbleiterindustrie. Auch bestimmte Dienstleister sind davon betroffen.

Der "Exportweltmeister" ist im Grunde nix wert, wenn man keine vernünftige Binnenwirtschaft aufrechterhalten kann. Wenn die Automobilindustrie nur noch Stahl und Aluminium aus China verwenden kann und auf einmal nix mehr geliefert wird wegen Corona o.ä. steht die Fertigung. Es ist sinnvoller, die heimische Wirtschaft möglichst mit kompletten Produktionsketten zu fahren oder zumindest sich auf den EU-Raum zu beschränken bezüglich Lieferanten und Teilen der Produktionskette.

Runter mit den Energiepreisen. Und wenns am Weltmarkt eben so teuer ist, dann erstmal (temporär) über die Steuer. Sonst werfe ich unserer Regierung vor, "Kriegsprofiteur" zu sein, denn die Preise für Energieträger aller Art steigen nur der Sanktionen wegen überhaupt an und der Staat kassiert kräftig mit.

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