Timothy_Truckle schrieb am 12.10.2022 15:02:
Stimmy schrieb am 12.10.2022 14:44:
Und fürs Wasser kann man ja nun wirklich Rohrleitungen bauen.
Klar, ist ja auch viel einfacher als Stromleitungen zu bauen, oder doch nicht?
Ähh, ja.
Um mal als Größenordnung 25 Mio. Tonnen Wasserstoff im Jahr zu produzieren (für den Weltbedarf an Ammoniak), braucht man größenordnungsmäßig 250 Mio. Tonnen Wasser und 1 PWh (1 Billion kWh) Strom.
Was sich davon leichter transportieren lässt, darfst du dir gern aussuchen. Beim Wasser in die Wüste sind das grob 8 Kubikmeter pro Sekunde, da sollte ein Rohr mit 1-2m Durchmesser dicke reichen. Beim Strom würde ich mit ca. 500 GW Peak-Leistung rechnen (weil die Solaranlagen ja nicht immer Strom liefern). Sind z.B. 500 kA Stromstärke bei 1 Mio. Volt Spannung. Und würde grob einen massiven Alu-Zylinder ("Kabel" will ich sowas nicht nennen) mit 1 m² Querschnittsfläche als Leiter erfordern. Der immer noch ca. 6 kW Abwärme pro Meter produziert. Mit noch mehr Spannung sinken die Verluste zwar quadratisch, nur sind so hohe Spannungen auch wieder schwer zu handhaben.
Und der Vollständigkeit halber: 1 kg TNT-Sprengstoff setzt bei der Explosion 4,2 MJ Energie frei. Wenn die Isolation einer 500 GW HGÜ versagt und nur für 1 ms die 500 GW in den entstehenden Lichtbogen fließen bis die Sicherung fliegt, hat das bis dahin die Energie von >100 kg TNT freigesetzt. Klingt nach einem echten Bombenprojekt, so eine 500 GW HGÜ...
Natürlich könnte man auch 50 10 GW HGÜs parallel verlegen. Das halte ich auch für realistischer. Und bauen kann man sowas sicherlich, aber der Sinn und das Kosten/Nutzen-Verhältnis ist doch sehr zweifelhaft.
Aber lass mich raten: nachher willst Du wieder die Exitenz von Stromleitungen im TW-Bereich gar nicht bezweifelt haben...
Wo stehen da TW? Die größte HGÜ hat ganz 0,008 TW...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.10.2022 16:42).