"Was sie fordern, liest sich so, als gäbe es keinen Klimawandel, der berücksichtigt werden müsste: Die heimische Braunkohle soll bis 2038 genutzt werden, schreiben sie; die Laufzeiten der Atomkraftwerke sollten verlängert werden; und die Erdgasfelder in Niedersachsen sollten mit der umstrittenen Fracking-Technologie erschlossen werden."
Die "Energiewende" ist bereits tot.
Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Atomstrom ist bereits geschehen, (Braun-) Kohlekraftwerke laufen weiter, wir kaufen in Zukunft ökologisch fragwürdiges fracking-Gas aus den USA und LNG (falls das überhaupt verfügbar ist).
Meine Mutmaßung ist, wir werden in Zukunft mehr CO2 produzieren und nicht weniger.
Für die gleiche Energiemenge - nur wird die viel teuer werden und damit werden sich viele Betriebe aus dem Wettbewerb geschossen haben.
Für die Substituierung der Heizungen bräuchten wir bspw. "Wärmepumpen", die Elektromobilität braucht flächendeckend Lademöglichkeiten, wir brauchen "grünen" Wasserstoff usw. usf.
Dafür müssten wir Pi mal Daumen 3 Mal so viel Strom aus Erneuerbaren produzieren (laut Agora Energiewende). Nichts davon existiert bisher.
Die Leitungskapazitäten dafür auch nicht.
Die Idee, dass wir in ein, zwei Jahren die gesamte Gesellschaft "transformieren" war und ist m.E. reines Wunschdenken. Wenn jetzt die Realität um die Ecke kommt, dann ist diese Realität nicht "böse", sondern zeigt auf, wie weit von der Realität sich das Wunschdenken entfernt hat.
Dass sich die Wirtschaft im Panikmodus befindet liegt daran, wir befinden uns in einer existentiellen Krise und der Autor scheint das nicht begriffen zu haben.
In die Vorschläge "eingepreist" sind bereits die politischen Rahmenbedingungen, dass wir uns praktisch zu Tode sanktioniert haben.
Entweder black-out riskieren oder die Schlote müssen weiter rauchen.
Das ist ökologisch falsch, aber ist dem Autor klar, wie lange es dauert, bis nach einem solchen black-out die Versorgung wieder hergestellt ist und was alles an der Versorgung mit elektrischer Energie hängt?
Man kann mir gerne vorwerfen, dass meine Weltsicht zu pessimistisch ist, aber die Idee, "wir schaffen das!", wenn wir alle gemeinsam weniger warm duschen ist geradezu beleidigend.
Es ist für die Produktion von Stahl, Zement, Glas, Düngemittel, Brot, Papier usw. usf. unsere persönliche Hygiene völlig Latte.
Die Personalisierung a la Verzichtsleistung der "schwäbischen Hausfrau" und Moralisierung der Debatte ("Wir müssen wg. Klimawandel!") führt nirgendwo hin.