Gast-aus-Hamburg schrieb am 14.12.2021 14:12:
"Seit dem mineralischen Diesel Biodiesel beigefügt wurde, ist Diesel nicht mehr lagerbar"
Ich denke da übertreiben Sie es ein bisschen. Der Biodiesel fördert das, ist aber nicht ursächlich.
Die Dieselpest gab es schon früher, spielte aber keine keine große Rolle. Heute aber schon, nach der Einführung von "Biodiesel":
So berichtete kürzlich die Fachzeitschrift Yacht, dass immer mehr Seenotrettungen aufgrund defekter Treibstoffsysteme notwendig werden. Die niederländische Seenotrettungsorganisation KNRM führt rund 80 Prozent der 572 Einsätze für in Seenot geratene Wassersportler im Jahr 2016 auf Dieselpest zurück. Das Blatt verwies zudem darauf, dass die ungewöhnliche Häufung dieser von Dieselpest hervorgerufenen (Not-)Fälle ganz deutlich zusammenfalle mit der Markteinführung von Biodiesel.
https://www.mobile.de/magazin/artikel/die-dieselpest-was-ist-das--6458
Der ADAC:
Die DGzRS wird nach eigenen Aussagen daher immer öfter um Schlepphilfe gebeten. Der nautische Pannendienst „Seahelp“ sprach bereits 2014 davon, dass rund ein Drittel aller Einsätze auf die Dieselpest zurückzuführen sind. Bei einer Reihenuntersuchung wiesen über 80% der Bootsmotoren Verunreinigungen auf.
In den letzten Jahren ist der Bioanteil in Dieselkraftstoffen kontinuierlich gestiegen. Zunächst galt ab 2007 die Verwendungspflicht von 4,4 % Bioanteil, der schließlich 2009 in der Kraftstoff-Norm EN 590 auf 7 % erhöht wurde. Genau dieser Bioanteil im Dieselkraftstoff bietet hervorragende Entwicklungs- und Lebensbedingungen für Mikroorganismen, Bakterien und Pilze. Wachsen diese Organismen übermäßig, entsteht ein regelrechter Bio-Schlamm, der letztlich in Kraftstofffilter und Einspritzdüsen gelangt und die Kraftstoffversorgung verstopft.
https://skipper.adac.de/dieselpest-was-hilft-wie-man-sich-dagegen-schuetzt/
Die wohl beste Quelle ist wohl eine Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI):
Vom Frühjahr 2014 bis in den Herbst 2014 wurde der Brennstoff von 74 der in Deutschland geschätzten gut 9.000 Netzersatzanlagen beprobt. Die durchgeführten Analysen führen zu der dringenden Empfehlung, Netzersatzanlagen künftig nicht mehr mit Diesel sondern ausschließlich mit schwefelarmem Heizöl zu betanken und zu betreiben, sofern die Motoren-Hersteller der NEAs den Betrieb mit Heizöl zulassen.
Die Hauptursache ist Biodiesel:
Mit dem am 26. Oktober 2006 in Kraft getretenen Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG) ist seit dem 1.Januar 2007 die Verpflichtung verbunden, herkömmlichen Kraftstoffen von Verbrennungsmotoren Biokraftstoff beizumischen. Für den in Netzersatzanlagen üblichen Dieselkraftstoff bedeutet das eine FAME-Beimischung von bis zu 7 % (V/V1).
Die den Dieselkraftstoff beschreibende Norm DIN EN 590 geht bei allen darin genannten technischen Werten davon aus, dass Diesel bei der üblichen Nutzung in Fahrzeugen oder dauerhaft laufenden ortsfesten Dieselmotoren eine maximale Lagerzeit von 90 Tagen hat.
Bei der Verwendung von Dieselkraftstoff für NEAs ist hinsichtlich der zu erwartenden Lagerdauer jedoch von anderen Voraussetzungen auszugehen als im typischen LKW- oder PKW-Betrieb. Hier lagert der Brennstoff mitunter über mehrere Jahre, allenfalls durch die regelmäßigen Probeläufe in geringem Maß verbraucht und dann auch alsbald nachbetankt.
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Sicherheitsberatung/Lagerfaehigkeit_Brennstoff_NEA/Lagerfaehigkeit_Brennstoff_NEA.pdf?__blob=publicationFile&v=2