tbszgr schrieb am 07.11.2024 13:23:
Dieser Strom ist vielleicht billig, aber auch wertlos wenn er nicht zuverlässig verfügbar ist.
Exakt darum habe ich ja von EE-Speicherwerken geschrieben: Man erzeugt per Elektrolyse mit EE-Strom Gas, das kann Wasserstoff oder Methan sein. Das Gas lässt sich in Kavernenspeichern speichern (wenn die deutschen Gasspeicher mit ca. 250 TWh wider Erwarten nicht reichen, kann man mehr davon bauen).
Und Methan lässt sich in bestehenden und neu gebauten, modernen Gaskraftwerken (GuD) mit >60% Wirkungsgrad verstromen.
Und man kann das E-Methan im beliebigen Verhältnis mit Erdgas mischen. Neu gebaute Gaskraftwerke können erstmal mit 100% Erdgas laufen, und in Zukunft immer mehr E-Methan verbrennen.
Um auch Gasgemische mit hohem Wasserstoffanteil oder reinen Wasserstoff nutzen zu können, müsste man die Kraftwerke entsprechend umrüsten.
Im kleineren Maßstab (kWh bis MWh) sind natürlich auch Akkus sehr gute Speicher. Mit LiFePO4 gibt's inzwischen auch eine Akkutechnologie, die viele tausend Ladezyklen verkraftet und relativ günstig ist, das macht sie als Netzspeicher geeignet. Noch besser wäre natürlich eine Akkutechnologie, die ohne das knappe Lithium auskommt und Natrium oder z.B. auch Aluminium nutzt.
Und das Problem an dem Argument "aber EE sind nicht immer verfügbar" ist: Ein AKW verursacht auch einen Haufen Kosten, wenn's nur in der Gegend rumsteht. Und AKW lassen sich nur ziemlich träge regeln. Gibt's viele AKW, dürfte man also eher versuchen, den EE-Anteil gering zu halten.
Plakativ hat man mit AKW also den teuren Atomstrom an der Backe, wenn die Sonne scheint und/oder Wind weht und EE gerade viel günstiger wären. Mit EE ist man dafür auf den teuren Speicherstrom angewiesen, wenn Dunkelflaute herrscht.