Matahari07 schrieb am 30.07.2024 09:40:
Der Autor führt auf, dass die Pipelinelieferungen von Russland eine Abhängigkeit bedeuten würde. Dieses Narrativ hören wir seit zig Jahren aus der Politik und Medien. Nun, einen Handel als Abhängigkeit darzustellen ist an sich schon sehr gewagt und träfe dann grundsätzlich auf jegliches Geschäft zu. Was im Fall der NS-Pipeline ist: spricht man von "Abhängigkeit", so hat auch der Verkäufer solche, da eine Pipeline kostet und nicht einfach mal so verlegt werden kann. Er ist auf den Bezug des Gases angewiesen. Deswegen ist es doch absurd von Abhängigkeit des Käufers zu sprechen, weil beide angewiesen sind. Abhängigkeit von dem Wollen des Verkäufers ist man tatsächlich von LNG-Gas, weil andere Schiffe beladen werden könnten, wenn der Verkäufer nicht mehr möchte, wie es aktuell mit den USA der Fall ist. Hier sind wir richtig übel abhängig.
Nun ja, wenn man von einem Lieferanten über die Hälfte seines kompletten Bedarfs bezieht, unabhängig des Produkts, so besteht zwangsläufig eine gewisse Abhängigkeit. Denn es ist eben nicht per Fingerschnippen möglich, den besagten Bedarf mit anderen Lieferanten zu ersetzten.