Hallo,
nixuser schrieb am 4. Februar 2014 15:03
> Und dementsprechend richtig wäre es, die Förderung sofort auf Null zu
> drosseln. Geht aber nicht, da die Branche außer dem Geschäftsmodell
> "Staatliche Subvention" nichts substantielles in der Tasche hat.
> Dementsprechend ist auch das neoliberale Geheule der EE-Lobby groß,
> als wieder einmal angekündigt wurde, die Belastung der Allgemeinheit
> zu reduzieren. Vom Jobkiller ist hier schon die Rede. In Wirklichkeit
> werden die Jobs gekillt, die vorher schon nicht aufgebaut wurden.
Es geht, wie immer in der Geschichte der Industriestaaten
und in der Industrialisierung, um den Aufbau von Infrastruktur.
Das kostet. Das weiß auch jeder. Und das wird, soll es
funktionieren, staatlich organisiert und durchgeführt.
Das war beim Eisenbahnnetz so, bei den Telegraphen, beim
Telefonnetz, beim Straßennetz, beim Internet, bei der
Energieversorgung, beim Stromnetz. Und immer haben
private Firmen den dicken Reibach gemacht und wurden zu
Großindustrie. Fast immer waren langfristig Oligopole das
Resultat, manchmal Monopole (die wurden dann oft zerschlagen
oder verstaatlicht). Antrieb war staatlicherseits das
Interesse, stabile, prosperierende, kontrollierbare
Verhältnisse zu haben, die den Unterhalt großer unproduktiver
Bereiche (Militär, Bürokratie, Beamtentum) quersubventionieren
konnten. Das hält Revolutionen unterm Deckel und ermöglicht
es, sich gegen benachbarte Konkurrenten zu behaupten.
Oligopole sind der Politik grade richtig, weil man da
einige Spieler gegeneinander auspielen kann, man wird nicht
abhängig wie bei Monopolen, es ist nicht unübersichtlich
und man kann auf wohldotierte Polstersessel für
ausgediente Politiker hoffen. Bei unübersichtlichen
"Wuselmärkten" mit Dutzenden, Hunderten Playern ist das
nicht so schön.
Status Quo derzeit / bisher: Oligopol weniger großer
Energieversorger.
Wünschenswertes Ziel (rein rational): Viele kleine
dezentrale regenerative Energieversorger, die in der
Summe > 90% des Energiebedarfs liefern; das bisherige
Oligopol löst sich auf, CO2-Emissionen reduziert,
Abhängigkeit von Gas- / Öl-Importen verringert, was
auch politische Abhängigkeiten verringert (Rußland,
Naher Osten).
Befürchtung der GroKo: das alte Oligopol löst sich auf;
dann ist alles schlechter kontrollierbar und es gibt
keine lukrativen Abstellposten mehr. Handlung daher:
Energiewende torpedieren, Energieerzeugungsformen
fördern, die nur "groß" funktionieren (Offshore-
Windparks), subtil oder offen Stimmung gegen
Erneuerbare schüren; daß Energieerzeugung durch
Erneuerbare nicht ginge, glaubt nämlich inzwischen
nicht mal mehr der Atom-Opa. Mechanismen und
Preise des Energiemarktes falsch darstellen
("Subventionierung"), Kosten auf den Privatmann
abwälzen, damit der sich schön aufregt.
Resultat davon: siehe Dein eigenes Weltbild.
Habt einen erneuerbaren Tag.
nixuser schrieb am 4. Februar 2014 15:03
> Und dementsprechend richtig wäre es, die Förderung sofort auf Null zu
> drosseln. Geht aber nicht, da die Branche außer dem Geschäftsmodell
> "Staatliche Subvention" nichts substantielles in der Tasche hat.
> Dementsprechend ist auch das neoliberale Geheule der EE-Lobby groß,
> als wieder einmal angekündigt wurde, die Belastung der Allgemeinheit
> zu reduzieren. Vom Jobkiller ist hier schon die Rede. In Wirklichkeit
> werden die Jobs gekillt, die vorher schon nicht aufgebaut wurden.
Es geht, wie immer in der Geschichte der Industriestaaten
und in der Industrialisierung, um den Aufbau von Infrastruktur.
Das kostet. Das weiß auch jeder. Und das wird, soll es
funktionieren, staatlich organisiert und durchgeführt.
Das war beim Eisenbahnnetz so, bei den Telegraphen, beim
Telefonnetz, beim Straßennetz, beim Internet, bei der
Energieversorgung, beim Stromnetz. Und immer haben
private Firmen den dicken Reibach gemacht und wurden zu
Großindustrie. Fast immer waren langfristig Oligopole das
Resultat, manchmal Monopole (die wurden dann oft zerschlagen
oder verstaatlicht). Antrieb war staatlicherseits das
Interesse, stabile, prosperierende, kontrollierbare
Verhältnisse zu haben, die den Unterhalt großer unproduktiver
Bereiche (Militär, Bürokratie, Beamtentum) quersubventionieren
konnten. Das hält Revolutionen unterm Deckel und ermöglicht
es, sich gegen benachbarte Konkurrenten zu behaupten.
Oligopole sind der Politik grade richtig, weil man da
einige Spieler gegeneinander auspielen kann, man wird nicht
abhängig wie bei Monopolen, es ist nicht unübersichtlich
und man kann auf wohldotierte Polstersessel für
ausgediente Politiker hoffen. Bei unübersichtlichen
"Wuselmärkten" mit Dutzenden, Hunderten Playern ist das
nicht so schön.
Status Quo derzeit / bisher: Oligopol weniger großer
Energieversorger.
Wünschenswertes Ziel (rein rational): Viele kleine
dezentrale regenerative Energieversorger, die in der
Summe > 90% des Energiebedarfs liefern; das bisherige
Oligopol löst sich auf, CO2-Emissionen reduziert,
Abhängigkeit von Gas- / Öl-Importen verringert, was
auch politische Abhängigkeiten verringert (Rußland,
Naher Osten).
Befürchtung der GroKo: das alte Oligopol löst sich auf;
dann ist alles schlechter kontrollierbar und es gibt
keine lukrativen Abstellposten mehr. Handlung daher:
Energiewende torpedieren, Energieerzeugungsformen
fördern, die nur "groß" funktionieren (Offshore-
Windparks), subtil oder offen Stimmung gegen
Erneuerbare schüren; daß Energieerzeugung durch
Erneuerbare nicht ginge, glaubt nämlich inzwischen
nicht mal mehr der Atom-Opa. Mechanismen und
Preise des Energiemarktes falsch darstellen
("Subventionierung"), Kosten auf den Privatmann
abwälzen, damit der sich schön aufregt.
Resultat davon: siehe Dein eigenes Weltbild.
Habt einen erneuerbaren Tag.