reinhold58 schrieb am 4. Februar 2014 17:59
> OnTop schrieb am 4. Februar 2014 17:17
>
> > > Wunderbar. Man schmeißt also Strom weg, und bezahlt die
> > > Anlagenbetreiber dann dafür, keinen Strom zu produzieren?
> >
> > Ist (wesentlich) billiger als Speicher, also warum nicht? Siehe unten
> > als Vorschlag die 90%-Vergütungs-Regelung. Mann kann natürlich auch
> > eine 80% oder 70%-Regelung machen, dann muss die Vergütung pro kWh
> > aber natürlich höher sein, damit noch jemand investiert.
>
> Würdest Du zugestehen, dass PV jede Nacht und damit im Winter bei
> besonders hoher Nachfrage besonders lang nicht zur Verfügung steht?
>
> Falls ja, wie soll es dann Backup (z.B. Speicher) gehen.
Vermutlich meintest Du: "Wie soll es dann ohne Backup gehen?" Na ganz
einfach: natürlich gar nicht. Die gesicherte Leistung von PV/Wind ist
sehr gering, ein Großteil der auftretenden Last muss durch gesicherte
Leistung bereitgestellt sein. Man kann Speicher nehmen, die sollten
dann aber wegen der hohen Kosten pro kWp auch gut genutzt werden.
Ansonsten lieber kostengünstige Gasturbinen oder regelbare BHKW
(fossil oder Biogas).
>
> > Es ist hinlänglich bekannt und in vielen Veröffentlichung dargelegt,
> > dass eine an den Stromgestehungskosten orientierte Einspeisevergütung
> > die geringsten Kosten pro kWh ermöglicht.
>
> Dieser Satz ist sinnfrei.
Ja, der Satz "Dieser Satz ist sinnfrei." ist tatsächlich sinnfrei.
>
> > Siehe zB PV für 10 €ct in DE. Ist ja auch betriebswirtschaftlich logisch: geringes Risiko für die Investoren -> geringe Rendite wird von diesen akzeptiert.
>
> Die letzte Regierung hat nach dem Preisverfall der Module und den
> damit verbundenen gesunkenen Gestehungskosten (zu spät) die
> Einspeisevergütung gesenkt.
Ja. Eine (zwischenzeitlich) nicht an den Kosten orientierte
Vergütung.
> Dies wurde von der EE-Gemeinde als
> Abwürgen der Energiewende beklagt.
Ja. Man sollte sich grundsätzlich nicht auf Argumente von Lobbyisten
verlassen.
> Zum Thema Risiko: Wenn man sich nicht blöd anstellt, war und ist das
> Risiko bei einer PV-Anlage 0. Also wäre eine Rendite in Höhe des
> Tagegeldzinses ausreichend? Was fällt dir da für ein Argument ein?
Ich könnte Dir jetzt zig Beispiele von Investoren nennen, die sich
dann wohl "blöd angestellt" haben. Es ist eben doch nicht so einfach
wie Du denkst, gerade in der Pionierzeit einer Technik. Ansonsten ist
der Betrieb einer technischen, realen Anlage ganz selbstverständlich
nicht mit einem Tagesgeldkonto zu vergleichen. Mann muss schon
ziemlich weit entfernt vom realen Marktgeschehen sein um zu glauben,
dass jemand in so eine Anlage mit einer Aussicht auf 1% Rendite
investieren würde. Würdest Du das etwa machen? Und ich meine jetzt
nicht die private Hausanlage, aus der man sich an anderer Stelle noch
einen Zusatznutzen verspricht.
Fakt ist, dass das Risiko überschaubar ist. Deswegen ja auch die im
Vergleich zu konventionellen KW sehr geringen Renditen.
Letztlich ist das aber auch alles egal. Weder Du noch ich sollten uns
anmaßen, für den Kunden das Risiko einer Investition vorzuschreiben
und die Renditen festzulegen. Das geht schief. Der Investor lässt
sich nichts vorschreiben. Dafür ist der "atmende Deckel" meines
Erachtens eine gute Möglichkeit: Man senkt solange ab, bis der Ausbau
zurückgeht, dann kann man die Absenkung aussetzen oder rückgängig
machen. So kann man sich mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung an
den realen Kosten "langhangeln".
> OnTop schrieb am 4. Februar 2014 17:17
>
> > > Wunderbar. Man schmeißt also Strom weg, und bezahlt die
> > > Anlagenbetreiber dann dafür, keinen Strom zu produzieren?
> >
> > Ist (wesentlich) billiger als Speicher, also warum nicht? Siehe unten
> > als Vorschlag die 90%-Vergütungs-Regelung. Mann kann natürlich auch
> > eine 80% oder 70%-Regelung machen, dann muss die Vergütung pro kWh
> > aber natürlich höher sein, damit noch jemand investiert.
>
> Würdest Du zugestehen, dass PV jede Nacht und damit im Winter bei
> besonders hoher Nachfrage besonders lang nicht zur Verfügung steht?
>
> Falls ja, wie soll es dann Backup (z.B. Speicher) gehen.
Vermutlich meintest Du: "Wie soll es dann ohne Backup gehen?" Na ganz
einfach: natürlich gar nicht. Die gesicherte Leistung von PV/Wind ist
sehr gering, ein Großteil der auftretenden Last muss durch gesicherte
Leistung bereitgestellt sein. Man kann Speicher nehmen, die sollten
dann aber wegen der hohen Kosten pro kWp auch gut genutzt werden.
Ansonsten lieber kostengünstige Gasturbinen oder regelbare BHKW
(fossil oder Biogas).
>
> > Es ist hinlänglich bekannt und in vielen Veröffentlichung dargelegt,
> > dass eine an den Stromgestehungskosten orientierte Einspeisevergütung
> > die geringsten Kosten pro kWh ermöglicht.
>
> Dieser Satz ist sinnfrei.
Ja, der Satz "Dieser Satz ist sinnfrei." ist tatsächlich sinnfrei.
>
> > Siehe zB PV für 10 €ct in DE. Ist ja auch betriebswirtschaftlich logisch: geringes Risiko für die Investoren -> geringe Rendite wird von diesen akzeptiert.
>
> Die letzte Regierung hat nach dem Preisverfall der Module und den
> damit verbundenen gesunkenen Gestehungskosten (zu spät) die
> Einspeisevergütung gesenkt.
Ja. Eine (zwischenzeitlich) nicht an den Kosten orientierte
Vergütung.
> Dies wurde von der EE-Gemeinde als
> Abwürgen der Energiewende beklagt.
Ja. Man sollte sich grundsätzlich nicht auf Argumente von Lobbyisten
verlassen.
> Zum Thema Risiko: Wenn man sich nicht blöd anstellt, war und ist das
> Risiko bei einer PV-Anlage 0. Also wäre eine Rendite in Höhe des
> Tagegeldzinses ausreichend? Was fällt dir da für ein Argument ein?
Ich könnte Dir jetzt zig Beispiele von Investoren nennen, die sich
dann wohl "blöd angestellt" haben. Es ist eben doch nicht so einfach
wie Du denkst, gerade in der Pionierzeit einer Technik. Ansonsten ist
der Betrieb einer technischen, realen Anlage ganz selbstverständlich
nicht mit einem Tagesgeldkonto zu vergleichen. Mann muss schon
ziemlich weit entfernt vom realen Marktgeschehen sein um zu glauben,
dass jemand in so eine Anlage mit einer Aussicht auf 1% Rendite
investieren würde. Würdest Du das etwa machen? Und ich meine jetzt
nicht die private Hausanlage, aus der man sich an anderer Stelle noch
einen Zusatznutzen verspricht.
Fakt ist, dass das Risiko überschaubar ist. Deswegen ja auch die im
Vergleich zu konventionellen KW sehr geringen Renditen.
Letztlich ist das aber auch alles egal. Weder Du noch ich sollten uns
anmaßen, für den Kunden das Risiko einer Investition vorzuschreiben
und die Renditen festzulegen. Das geht schief. Der Investor lässt
sich nichts vorschreiben. Dafür ist der "atmende Deckel" meines
Erachtens eine gute Möglichkeit: Man senkt solange ab, bis der Ausbau
zurückgeht, dann kann man die Absenkung aussetzen oder rückgängig
machen. So kann man sich mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung an
den realen Kosten "langhangeln".