> > Zwar entspricht der Betrieb einer PV Anlage dem
> > erklärten, politischen Ziel "Energiewende", der Beitrag zum
> > Gemeinwohl ist allerdings heute nicht nachweisbar.
>
> Ach ja? Da kenne ich eine Menge Leute, die anderer Meinung sind. Bloß
> weil du eine Passivkonstruktion zur Darstellung deiner Meinung
> verwendest, heißt das noch nicht, dass sie auch korrekt ist. Tatsache
> ist, dass wir einen ganz klar messbaren Effekt haben: Solarstrom kann
> heute in Deutschland zu Kosten von 14ct/kwh oder günstiger erzeugt
> werden, während dies vor 10 Jahren noch um die 55 ct gekostet hat.
> Sollte die Preisentwicklung so weitergehen, wie bisher, dann sind wir
> in 3 Jahren bei 9 ct je kwh. Das verringert unsere Abhängigkeit von
> fossilen Brennstoffen und ist damit sogar ein verdammt klarer, in
> Zahlen messbarer Beitrag zum Gemeinwohl.
Es wird also vielleicht, irgendwann einmal ein Beitrag geleistet.
Abgesehen davon hat EE bis heute kein CO2 (womit man einen
Minderverbrauch fossiler Brennstoffe messen könnte) eingespart. Damit
sich das ändert wären vor allem Energiespeicher nötig, jedenfalls
relativ gesehen mehr als zusätzliche EE Kraftwerke. Der Beitrag würde
wenn also aus einer ganz anderen Ecke kommen.
>
> > > Wie? Nö, stimmt doch gar nicht, weil Solarstrom gibt es doch
> > > mittlerweile kostenlos! Wie, das glaubst du nicht? Doch, ist aber so,
> > > nämlich wenn ich den Strom nehme, der aus mittlerweile schon
> > > abgeschriebenen, jedoch immer noch lauffähigen Anlagen kommt.
> >
> > Hier fängt es mit dem Fehlern an: Du vergißt die Wartung.
>
> Nö, die gibt es nicht. Wenn die Anlage kaputt ist, ist es halt
> vorbei, sag Herbert. Oh je, wie konnte ich in einem sarkastisch
> gemeinten Satz bloß die Wartung vergessen?
Der Strom aus Herberts Anlage wäre auch ohne Wartung nicht kostenlos,
denn Herbert hat zwar ordnungsgemäß abgeschrieben, in seiner Bilanz
stehen aber immer noch die Zinsen aus der Finanzierung. Herbert
konnte ja nie tilgen weil er wegen seiner hohen Preise nie etwas
verkaufen konnte.
> > Im Artikel wurde gar keine Aussage gemacht was der Strom aus neuen
> > Fossilkraftwerken kostet. Es wurde lediglich erklärt welcher
> > Strompreis heute (also mit Behinderung des Marktzuganges wegen EEG)
> > für den rentablen Betrieb eines solchen Kraftwerkes notwendig ist.
>
> Ach so. Komisch nur, dass das EEG alte, abgeschriebene Kraftwerke
> scheinbar gar nicht behindert.
Doch, doch, darum hat sich die Regierung kürzlich genötigt gesehen es
gesetzlich zu verbieten, dass diese Kraftwerke einfach stillgelegt
werden.
> > > Ach ja, und zusätzlich muss ich so tun, als ob fossile
> > > Brennstoffe nicht die massiven Nebenkosten zu Lasten der
> > > Allgemeinheit hätten, mit denen sie in Wirklichkeit verbunden sind.
> >
> > Diese Kosten müssten irgendwo gebucht werden. Ansonsten sind sie
> > beliebig. Da könnte ja jeder kommen und für beliebige Sachverhalte
> > beliebige Kosten festsetzen. Ein häßliches Windrad oder Solardach in
> > meiner Umgebung würde ich dann z.B. mit pauschal 2,34 Mio € ansetzen.
>
> Dass ich im Jahr 2014 jemanden treffen würde, dem der Begriff der
> externen Kosten nichts sagt... Ich halte die Metriken des
> Bundesumweltamtes übrigens für etwas ausgereifter, als deine. ;-)
>
> Bitte sehr:
> > https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/hgp_umweltkosten.pdf
Was für "Metriken" meinst Du? Ich lese in dem verlinkten Dokument
sowas wie: "Ausmaß ist unsicher.....nur grobe Schätzungen nach besten
Gewissen möglich usw.".
> Macht dann also zwischen 8,94 und 10.75 Cent Aufschlag auf jede
> Kilowattstunde Kohlestrom.
Vielleicht sind es auch 15,44 oder 1,76 Cent - je nach Schätzung und
Gewissen.
Das ist aber ohnehin nebensächlich. Das Volk hat die Wahl einen EE
Stromvertrag abzuschließen. Das Bundesumweltamt kann da mit
Propaganda etwas nachhelfen, zwingen kann es das Volk nicht bei
seiner Entscheidung diese pauschalen Kosten ebenfalls anzusetzen.
Vielen ist es viellicht gar nicht 8 € monatlich wert den weltweiten
Temperaturanstieg um 1 Grad in 50 Jahren um einen Monat zu verkürzen.
>
> >
> > > Wenn dann auf einmal massive Umweltschäden zu Lasten
> > > aller also nicht als versteckte Subvention gegengerechnet werden
> > > dürfen, macht deine Argumentation nicht gerade einen seriösen
> > > Eindruck, das ist dir ja wohl hoffentlich klar, oder?
> >
> > Dann zeig doch mal die "massiven Umweltschäden" auf wegen derer das
> > Volk bereit ist freiwillig das dopplete für Strom zu bezahlen.
>
> Kein Problem:
> > https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/hgp_umweltkosten.pdf
>
> Macht dann knapp 10 ct Aufschlag je kwh Kohlestrom.
>
> Zu was das Volk bereit oder nicht bereit wäre, darüber wollen wir
> hier doch mal eher nicht spekulieren. Du weißt es nicht, und ich weiß
> es nicht.
Ich will jedenfalls nicht die Wahlfreiheit des Volkes am Strommarkt
einschränken. Ich will niemanden zwingen EE Strom anzukaufen.
> > > Okay, für dich ist es also ein Unding, wenn ich dadurch Strom spare,
> > > dass ich mir ein Solarmodul installiere, und dessen Strom nutze -
> > > während ich den ungenutzten Strom ggf. wegwerfe. Darauf muss in
> > > deiner Gedankenwelt also Umlage gezahlt werden.
> >
> > Ich hatte oben schon etwas dazu geschrieben. Es gibt ein politisches
> > Ziel "Energiewende". Dass dieses politische Ziel sich mit dem
> > Interesse des Volkes deckt ist unwahrscheinlich. Andererseits hätte
> > man dem Volk nämliche die freie Wahl lassen können. Es gibt genügend
> > EE-Strom Anbieter am Markt.
>
> Geil, wie du so tust, als ob der fast schon kartellmäßig organisierte
> deutsche Strom-"markt" jemals auch nur annähernd funktional gewesen
> sei. Aber klar, alles Schuld des EEG. Und klar, wenn ich meine
> Produkte auf Kosten der Allmende erzeugen kann, dann sehen die
> Endpreise natürlich schön niedrig aus. Müsste ich für die von mir
> erzeugten Schäden gerade stehen, wäre das ein bisschen anders.
Der Staat kann von mir aus 20 Mrd € jährlich in Propagande stecken um
das Volk von den unfassbar hohen Allmendekosten zu überzeugen.
Letztlich sollte er dem Volk aber die freie Wahl lassen.
Es gibt bei einem Produkt wie Strom welches praktisch von jedem
konsumiert wird keinen Grund die, direkte, freie Wahl am Markt in den
indirekt wirkenden Parteienapparat zu verlagern.
> > Das Potential mit einem sparsamen Haushaltsgerät solidarische Steuern
> > und Umlagen zu verkürzen ist im jetzigen System eingeplant. Nicht
> > eingeplant sind Anlagen zur Steuerverkürzung im KW Bereich zur
> > Steuerbasis Elektroenergieverbrauch.
>
> Steile Behauptung. Allein schon deswegen, weil vor ein paar Jahren
> noch ganz klar war, dass selbst die Ökostromanbieter keine EEG-Umlage
> zahlen mussten. Das ist also sehr wohl eingeplant, nur soll es jetzt
> schnell noch geändert werden. Wäre ja furchtbar, wenn Photovoltaik
> selbst ohne Vergütung wettbewerbsfähig wäre.
Wenn es eingeplant gewesen wäre, dann wären heute am EEG gar keine
Anpassungen nötig. Im übrigen stehen die meisten PV Anlagen auch
heute nicht im Wettbewerb des freien Marktes. Wenn jemand lediglich
sein eigener Anbieter und Nachfrager ist, dann ist das kein
Wettbewerb.
> > Also führe doch solche Pseudoargumente besser gar nicht in die
> > Diskussion ein.
>
> Ich halte das Umweltbundesamt für seriös genug. Was sind die denn in
> deinen Augen? Volkszersetzende Rotfront-Kommunisten, oder was?
Es geht in der Tat in Richtung Kommunismus bzw. Ökodiktatur.
> > > - gleiches natürlich auch für Atomenergie: ich hätte schon seit
> > > Jahren gerne mal gesehen, wie die Kernkraftwerke zu realistischen
> > > Bedingungen und ohne Haftungsbeschränkungen sowohl gegen einen GAU,
> > > als auch gegen das Kostenrisiko der Endlagerung abgesichert werden.
> >
> > Gern auch für Dich noch einmal an dieser Stelle: die Endlagerung ist
> > bereits eingepreist. Eine allumfassende Atomversicherung wäre eine
> > staatliche Versicherung. Es sind heute keine Bonitätsunterschiede
> > zwischen KKW betreibenden und anderen Staaten auf Basis des KKW
> > Betriebs nachweisbar.
>
> *prust*
> Die Endlagerung ist *wo genau* eingepreist? Und dass die Kosten von
> Asse seit Neuestem von der Energiewirtschaft getragen werden, wäre
> mir neu.
Hier kannst Du Dich mal einlesen:
http://www.gesetze-im-internet.de/atg/
Und wenn der Staat bereits bei seinen Eingriffen in die
Energieversorgung in der Vergangenheit versagt hat, wie z.B. bei
Projektierung und Betrieb eines Lagers, dann sollte er sich in
Zukunft besser zurückhalten.
> Mit anderen Worten, es kann ja nicht angehen, dass eine neue
> Technologie die schönen alten Bestandstechnologien überflüssig macht,
> und deswegen gehören die Investitionen der Konzerne nach allen
> Kräften geschützt, weil die billigen Solarmodulanbieter, die sind die
> Bösen! Davor müssen die armen Konzerne und Netzbetreiber mit ihren
> Hunger-Ergebnissen natürlich nach allen Kräften geschützt werden.
Bei einer regelrechten Inselanlage würde ich den Betreibern einen
Teil der Steuern sogar erlassen. Ein paar Freaks kann man immer
fördern. Aber mit Netzanschluss: das geht gar nicht wenn jemand nur
das Umlagemodell ausnutzt und die Nachbarn dafür mehr zahlen müssen
die am selben Netz hängen.