buerocrat schrieb am 6. Februar 2014 10:22
Um deine Position mal zusammenzufasssen:
- Die vom Umweltbundesamt sind für dich ein Haufen Esoteriker, und
das Konzept der externen Kosten findest du sowieso doof. Die gibt es
im Zweifelsfall halt gar nicht. Und der Staat geht ja eh in Richtung
Kommunismus und Ökodiktatur.
- Der Markt ist hingegen gaaaaanz toll, und zwar auch ein von
Kartell-, Monopol, und Manipulationspraktiken geprägter "Markt", wie
der deutsche Strommarkt. Der ist heilig, da würdest du nie niemals
nicht Kritik üben. Dass Akteure wie E.ON u.a. Strafgelder wegen
Börsenstrompreismanipulation zahlen mussten erschüttert einen wahren
Gläubigen natürlich nicht. Markt toll, Staat böse! Immer!
- Die Tatsache, dass man heute die Kilowattstunde Solarstrom in
Deutschland nicht mehr für 55 ct bekommt, sondern für 13 ct, und das
ein sich selbst tragender Prozess eingeleitet wurde, der uns in 3 bis
5 Jahren Preise um die 9 cent als Endverbraucher bescheren dürfte,
ist für dich kein Beispiel erfolgreicher Technologieförderung,
sondern kompett wertlos.
- Und warum? Weil Solarstrom ja gar kein CO2 spart, weil ja nicht
gespeichert. Was übrigens früher als "Schattenkraftwerke" in der
Debatte rumgeisterte, und immer schon ein supertolles Argument war.
Dementsprechend spart ja zum Beispiel die solarthermische Anlage
meiner Freunde aus der Schweiz auch keinen einzigen Liter Heizöl ein.
Das muss ich denen mal sagen, weil die Dummköpfe behaupten ernsthaft,
sie würden jetzt bei gleichen Temperaturen weniger Heizöl
verbrauchen, als zuvor! Und was beim Solarstrom nicht sein kann, kann
bei Solarwärme erst recht nicht sein! Ohne Speicher keine Ersparnis!
- Und überhaupt, dass es mittlerweile in vielen Weltregionen sinnvoll
ist, die PV-Anlagen statt der Dieselgeneratoren anzuschmeißen, und
der Zubau deswegen nicht mehr so sehr im geförderten Deutschland,
sondern in anderen Regionen entsteht, auch das ist kein messbarer
Effekt, der CO2 einspart.
Weißt du, auch ich bin nicht sicher, ob die Subventionen für PV nicht
zu hoch waren, vom nationalen Nutzen her gesehen. Deswegen habe ich
das ganze auch kritisch gesehen, das möchte ich ganz klar sagen. Was
aber angesichts der heutigen Preise eindeutig sichtbar ist, ist die
Tatsache, dass die Aktion als Technologieförderung und vermutlich
auch als eine Art Entwicklungshilfe definitiv erfolgreich war. Die
Tatsache, dass Solarstrom in den Regionen mit mehr Sonne schon jetzt
heftigst boomt, verwirfst du aber einfach.
Ebenso verwirfst du aufgrund der Unsicherheiten konservativ gehaltene
Schätzungen zu externen Kosten, weil sie nicht in dein Weltbild
passen, denn der Markt ist seligmachend. Aber ganz, ganz wichtig ist
für dich, dass PV nochmal extra belastet wird. Obwohl der
Energiesparhaushalt technisch exakt das gleiche Problem ist, wie ein
Haushalt, der einen Teil seines Mehrbedarfs durch selbst erzeugten
PV-Strom deckt.
Oder um es anders zu sagen: du hast deine Heilslehre schon gefunden.
Deswegen schlage ich vor, belassen wir es bei einem "Agree to
Disagree" - die Argumente sind ausgetauscht, du wirst mich nicht
überzeugen, und ich ganz gewiss dich nicht, aber der Leser wird sich
schon sein eigenes Bild machen können.
Um deine Position mal zusammenzufasssen:
- Die vom Umweltbundesamt sind für dich ein Haufen Esoteriker, und
das Konzept der externen Kosten findest du sowieso doof. Die gibt es
im Zweifelsfall halt gar nicht. Und der Staat geht ja eh in Richtung
Kommunismus und Ökodiktatur.
- Der Markt ist hingegen gaaaaanz toll, und zwar auch ein von
Kartell-, Monopol, und Manipulationspraktiken geprägter "Markt", wie
der deutsche Strommarkt. Der ist heilig, da würdest du nie niemals
nicht Kritik üben. Dass Akteure wie E.ON u.a. Strafgelder wegen
Börsenstrompreismanipulation zahlen mussten erschüttert einen wahren
Gläubigen natürlich nicht. Markt toll, Staat böse! Immer!
- Die Tatsache, dass man heute die Kilowattstunde Solarstrom in
Deutschland nicht mehr für 55 ct bekommt, sondern für 13 ct, und das
ein sich selbst tragender Prozess eingeleitet wurde, der uns in 3 bis
5 Jahren Preise um die 9 cent als Endverbraucher bescheren dürfte,
ist für dich kein Beispiel erfolgreicher Technologieförderung,
sondern kompett wertlos.
- Und warum? Weil Solarstrom ja gar kein CO2 spart, weil ja nicht
gespeichert. Was übrigens früher als "Schattenkraftwerke" in der
Debatte rumgeisterte, und immer schon ein supertolles Argument war.
Dementsprechend spart ja zum Beispiel die solarthermische Anlage
meiner Freunde aus der Schweiz auch keinen einzigen Liter Heizöl ein.
Das muss ich denen mal sagen, weil die Dummköpfe behaupten ernsthaft,
sie würden jetzt bei gleichen Temperaturen weniger Heizöl
verbrauchen, als zuvor! Und was beim Solarstrom nicht sein kann, kann
bei Solarwärme erst recht nicht sein! Ohne Speicher keine Ersparnis!
- Und überhaupt, dass es mittlerweile in vielen Weltregionen sinnvoll
ist, die PV-Anlagen statt der Dieselgeneratoren anzuschmeißen, und
der Zubau deswegen nicht mehr so sehr im geförderten Deutschland,
sondern in anderen Regionen entsteht, auch das ist kein messbarer
Effekt, der CO2 einspart.
Weißt du, auch ich bin nicht sicher, ob die Subventionen für PV nicht
zu hoch waren, vom nationalen Nutzen her gesehen. Deswegen habe ich
das ganze auch kritisch gesehen, das möchte ich ganz klar sagen. Was
aber angesichts der heutigen Preise eindeutig sichtbar ist, ist die
Tatsache, dass die Aktion als Technologieförderung und vermutlich
auch als eine Art Entwicklungshilfe definitiv erfolgreich war. Die
Tatsache, dass Solarstrom in den Regionen mit mehr Sonne schon jetzt
heftigst boomt, verwirfst du aber einfach.
Ebenso verwirfst du aufgrund der Unsicherheiten konservativ gehaltene
Schätzungen zu externen Kosten, weil sie nicht in dein Weltbild
passen, denn der Markt ist seligmachend. Aber ganz, ganz wichtig ist
für dich, dass PV nochmal extra belastet wird. Obwohl der
Energiesparhaushalt technisch exakt das gleiche Problem ist, wie ein
Haushalt, der einen Teil seines Mehrbedarfs durch selbst erzeugten
PV-Strom deckt.
Oder um es anders zu sagen: du hast deine Heilslehre schon gefunden.
Deswegen schlage ich vor, belassen wir es bei einem "Agree to
Disagree" - die Argumente sind ausgetauscht, du wirst mich nicht
überzeugen, und ich ganz gewiss dich nicht, aber der Leser wird sich
schon sein eigenes Bild machen können.