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  • RiddelDiRopp

406 Beiträge seit 20.05.2002

Re: Solarstrom baucht keine Subventionen mehr!

Hallo

buerocrat schrieb am 6. Februar 2014 17:31

> Das ist für mich in der Tat komplett wertlos weil ich a) selbst keine
> Solaranlage besitze und b) auch gesamtgesellschaftlich keinen Wert
> darin sehe, dass Strom nicht mehr 50 Cent teuerer ist als er sein
> müßte sondern nur noch 5 Cent.    

Du kannst jammern, Du kannst weinen, die Photovoltaik wird trotzdem
weiterhin billiger werden, der Stein ist ins Rollen gekommen, und
selbst wenn sich Deutschland nach vielen Jahren erfolgreicher
Vorreiter-Rolle von guter Energiepolitik verabschiedet, dann sind
da immer noch China, Japan, Indien, die USA. Markt genug. Wart's ab,
in weniger als 10 Jahren ist durch PV gelieferte Strompreis da, wo
Du jetzt so tust daß er hinmüßte. Aber das wird Dir dann natürlich
auch wieder nicht passen, dann wirst Du behaupten, er sei immer
noch 3 Cent zu teuer. Das, was die Photovoltaik in den letzten
20 Jahren an Effizienzsteigerung und Preisverfall geliefert hat, hat
vorher noch keine andere Energieerzeugung auf die Beine gestellt.

> Du musst hier gar nicht erst anfangen mit Solarthermie rumzueiern.
> Der Solarstrom hat in Deutschland kein CO2 eingespart. Punkt. 

So? Du glaubst also, der Strom wäre erzeugt und dann ungenutzt
verbraten worden? Wodurch eigentlich? *Natürlich* wurde PV-erzeugter
Strom *genutzt*. Das was die Photovoltaik in der Mittagsspitze
liefert, wurde bisher von Gasturbinen geliefert. Und die erzeugen
ja gar kein CO2, nicht wahr? Und jetzt disqualifizier Dich nicht
mit "aber es wurde nur Atom abgeschaltet, keine Kohle!einself!"
Atom und Kohle sind *Grundlast*-Lieferanten.

> Und selbst wenn er welches eingespart hätte ist diese Einsparung kein
> Selbstzweck sondern müßte in irgend einem Modell berücksichtigt
> werden. Das ist nicht der Fall.  

Beschäftige Dich mal mit Emissionsrechtehandel. Selbst wenn
die CO2-Vermeidung "an sich" für bornierte (oder bezahlte?)
Forenteilnehmer keinen Wert darstellt, dann ist es dennoch ein
ökonomisch meßbarer, "modellierbarer" Wert.

> Man denkt da immer an das sonnige Afrika und so. Das kannst Du
> vergessen. Die Solaranlagen z.B. in Tansania basieren fast
> ausschließlich auf irgendwelchen Hilfsprojekten.

Und? Liefern die deswegen keinen Strom? Machen die deswegen
nicht den Dieselgenerator überflüssig?

> Eine marktreife
> Anwendung fällt mir spontan ein: die Pufferung der elektrischen
> Sicherheitszäune mit denen die Reichen ihre Grundstücke abgrenzen
> basiert manchmal auf PV.  

Irrelevantes Gewäsch. Und die Notruf-Telefone an den
Autobahnen! Ja und die herzallerliebsten Solarzellen-
Ventilatörchen! Und die kleinen Taschenrechnerchen!
Ja, das ist so richtig nach Deinem Geschmack, gelle? Kleine
Pillepalle-Anwendungen, da kann man sich so nett drüber lustig
machen, hihi! Aber daß inzwischen ganze Industriebetriebe massive
Anteile ihres Verbrauchs mit Photovoltaik decken, das steckt Dir
offensichtlich emotional richtig quer.

> Es geht nicht nur um die Höhe sondern um die Art und Weise der
> Subventionierung. Man hätte die 55 ct und 24 ct Anlagen nicht
> installieren müssen. Es hätten nicht x-mal ein Dachklempner und ein
> Elektroinstallateuer bezahlt werden müssen.

Ja genau, bloß nicht in den realen Massenmarkt rein! Bloß nicht
dafür sorgen, daß die PV-Preise sinken! Hauptsache, es passiert
nichts Relevantes!

> Wissenschaftliche
> Mitarbeiter hätten das Projekt mit dem Geld schneller vorangebracht
> und sie hätten besserer Versuchsanlagen gehabt wären nicht triviale
> Kabel, Schalter, Sicherungskästen und Wechselrichter zu zehntausenden
> sinnlos in Fläche gestreut worden. 

Harhar. Die Senkung der Herstellungskosten erreicht man durch 
Massenproduktion, und das weißt Du *ganz genau*.

> Und heute werden die Fehler weiter gemacht. Es fehlen Speicher. Statt
> mal ein paar Mrd. für ein ordentliches Forschungsprojekt in die Hand
> zu nehmen werden weiter Dachdecker und Elektriker bezahlt die PV
> Anlagen errichten bei denen jedem klar ist, dass sie über ihre
> gesamte Laufzeit nur Verluste erwirtschaften und die schon in wenigen
> Jahren veraltet sind. 

Genau. Verluste. Weißt Du, man kann das ausrechnen. Verstehst Du?
*Ausrechnen*! So betriebswirtschaftlich und so, mit Taschenrechner,
Excel oder gar Matlab, wenn Dir das was sagt. Und da gibt es 
keine Verluste. Daß man Geld und Forschung in Speichertechnologien
stecken könnte, klar, das ist eine gute Idee. Aber wenn es
tatsächlich gemacht würde, wem würde das wohl *komplett* *gegen*
*den* *Strich* gehen? Genau: buerocrat! Denn dann wäre *noch
weniger* künstlich aufgebauschte Kritik an der PV möglich!
Jetzt kann buerocrat wenigstens noch jammern und so tun, als ob
PV ohne Speicher wertlos ist!

Und daß Speichertechnologien etwas wären, was ein Industrieland
wie Deutschland bei genügend Forschung und Investition vorantreiben
könnte und damit ein paar Jahre (bis es von der einheimischen
angstschlotternden Altindustrie wieder zu Fall gebracht wird)
den dann gigantischen Weltmarkt beliefern könnte, das wäre 
natürlich eine gute Sache. Aber bei Visionen soll man ja 
hierzulande zum Arzt gehen, und nicht etwa ins Labor und an die
Computer. Hoffen wir inständig, daß die (dt.) Autoindustrie das
aus eigener Kraft hinbekommt. Das Potential wäre da, aber auch
der Wille? Und die Innovationskraft? Da gibt es leider *auch*
die "Altindustrie": die (zu recht) stolzen (Verbrennungs-)
Motorenkonstrukteure. Deren Zeit liefe ab.

> Das wird der Leser machen - aber nicht nur auf Basis Deiner
> Abhandlungen.

Auf Basis Deiner aber erst recht nicht. Tut mir leid.
Du hast Dich für B-E-N als unwürdiger Diskussionsgegner
erwiesen. Loser!

Habt einen photonenspeichernden Tag.

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